Die Commerzbank hat im vergangenen Jahr eine Ausgleichszahlung in Höhe von 25,2 Millionen Euro an die Kapitalverwaltungsgesellschaft Allianz Global Investors (AGI) geleistet. Dies berichtet die "Börsen-Zeitung", die den jüngsten Jahresabschluss der Allianz-Fondstochter genau unter die Lupe genommen hat. Dort sei zu lesen, die Zahlung erfolge "aufgrund einer Vertriebsvereinbarung". Bereits 2022 seien aus diesem Grund 18 Millionen Euro fällig geworden, schreibt die Zeitung und schließt daraus: Der Absatz von AGI-Fonds über die langjährige Vertriebspartnerin Commerzbank läuft offenbar schleppend.

Die Vertriebspartnerschaft zwischen der Bank und der Fondsgesellschaft gehe auf den Verkauf der damaligen Commerzbank-Tochter Cominvest an die Allianz im Jahr 2009 zurück, so die "Börsen-Zeitung". Damals schlossen die Gesellschaften eine Vertriebsvereinbarung für 15 Jahre, also bis 2023. Mittlerweile sei die Partnerschaft bis 2033 verlängert worden. 

Provisionsertrag könnte auch 2024 sinken
Für die Allianz-Fondstochter ist die Commerzbank einer ihrer Vertriebskanäle im Fondsgeschäft mit privaten Anlegern. Allerdings falle die erneuerte Partnerschaft für AGI offenbar nicht so vorteilhaft aus. Auch wenn das verwaltete Vermögen von Drittkunden im laufenden Jahr voraussichtlich steigt, dürfte der Provisionsertrag sinken, so die "Börsen-Zeitung". Dies halte die Gesellschaft in ihrer auf Februar datierten Prognose fest. Sie verweise auf ein "Auslaufen einer langfristigen Vertriebsvereinbarung im Kontext einer Unternehmenstransaktion und resultierenden strukturellen Änderungen des Vertragspartners".

Allianz Global Investors stand der "Börsen-Zeitung" zufolge 2023 unter Druck: Die Nettomittelaufkommen bei Drittkunden jenseits des Allianz-Konzerns hätten bezogen auf die direkt verwalteten Vermögen den Planwert von 6,4 Milliarden Euro verfehlt und leicht unter der Nulllinie gelegen. Für die Erträge hatte die Gesellschaft eine steigende Tendenz vorausgesagt. Tatsächlich sei der Provisionsertrag netto um 9,8 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro gefallen. Der Verwaltungsaufwand sei um 5,7 Prozent auf 610 Millionen Euro gesunken, obwohl die Gesellschaft insgesamt steigende Kosten prognostiziert hatte. Unterm Strich führte die Gesellschaft 379 Millionen Euro als Gewinn an den Allianz-Konzern ab, nach 540 Millionen Euro im Jahr zuvor. (am)