Das Fintech Elinvar hat Insolvenz angemeldet. Das zuständige Gericht in Berlin-Charlottenburg hat am Mittwoch (18.10.) den Rechtsanwalt Sascha Feies von der Kanzlei Görg zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Das geht aus dem offiziellen Insolvenzregister hervor. Über den Vorgang berichtete zuerst das Branchenportal "Deutsche Startups". 

Elinvar war 2016 an den Start gegangen und wollte sich als "Wealth-Tech Platform as a Service" für verschiedene digitale Anwendungen rund um die Vermögensanlage positionieren. Dazu gehört auch die Programmierung von Plattformen für Online-Vermögensverwalter. Zwischenzeitlich stellte Elinvar etwa die IT-Infrastruktur für den Robo-Berater der DKB sowie für den "Warburg Navigator" der Privatbank M.M. Warburg. 

Kunden sprangen ab
Zu den Investoren gehören Ampega Asset Management, der Fintech-Inkubator Finleap und Toscafund. Goldman Sachs hielt auch Anteile, verkaufte sie aber im Mai dieses Jahres. Rund ein halbes Jahr zuvor, im Oktober 2022, hatte das Fintech etwa ein Drittel seiner Belegschaft entlassen. Zu der Zeit war auch bekannt geworden, dass die DKB ihren Robo abschaltet, beim "Warburg Navigator" übernahm im März des laufendes Jahres Investify als IT-Dienstleister.

Nach Angaben von "Deutsche Startups" sammelte Elinvar in den vergangenen Jahren mehr als 50 Millionen Euro von Investoren ein. Dagegen standen aber Verluste: 2021 betrug der Fehlbetrag 13,7 Millionen Euro, bei Erträgen von 3,9 Millionen Euro. 2020 stand ein Verlust von 8,3 Millionen Euro in den Büchern, bei Erträgen von 2,7 Millionen Euro. (jb)