Die Gerüchte haben sich also bewahrheitet: ING Diba und der Robo-Berater Scalable Capital arbeiten ab dem 15. September zusammen. Die Direktbank erweitert das Angebot für ihre Kunden um das Sortiment der auf ETF-Basis arbeitenden Online-Vermögensverwaltung aus München. Damit haben beide Gesellschaften eine Meldung von FONDS professionell ONLINE über eine Kooperation offiziell bestätigt – nachdem es auch gestern nur halbherzige Dementi gab. Allerdings arbeiten beide Unternehmen nur zusammen, die ING Diba übernimmt keine Anteile an Scalable. Anderslautende Medienberichte gehören damit ins Reich der Fantasie.

"Mit der Online-Vermögensverwaltung von Scalable Capital bieten wir unseren Kunden eine attraktive und komfortable Form der Geldanlage. Dieser Schritt passt auch zu unserer Strategie, denn wir nutzen die Möglichkeiten der fortschreitenden Digitalisierung, um Bankgeschäfte für unsere Kunden noch einfacher und kostengünstiger zu machen", erläutert Nick Jue, CEO ING Diba sowie Head of ING Germany, Austria & Czech Republic, auf einem Pressetermin.

"Die ING Diba ist für uns der ideale Kooperationspartner. Kaum eine Bank handelt so schnell und entschieden, wenn es um digitale Innovationen geht", ergänzt Erik Podzuweit, Gründer und Geschäftsführer von Scalable Capital, und fügt hinzu: "Darüber hinaus erhalten wir über Nacht Zugang zu mehr als acht Millionen Kunden."

Mindestanlage: 10.000 Euro
Die Kooperation wurde von langer Hand vorbereitet. Über zwölf Monate arbeitete die Bank daran, das Angebot von Scalable in ihre technische Infrastruktur zu integrieren. Das Ergebnis sei ein sehr kundenfreundliches Angebot: Für Kunden der ING Diba dauert der Anmeldeprozess weniger als 15 Minuten und kann komplett online abgeschlossen und genutzt werden. Dafür werden Interessenten auf die Homepage von Scalable weitergeleitet, wo sie alle erforderlichen Schritte komfortabel erledigen können. Das "Scalable-Depot" wird aber bei der ING Diba geführt.

Kunden der Direktbank sind ab einer Mindestanlagesumme von 10.000 Euro dabei. Die Gesamtgebühr beträgt 0,75 Prozent des durchschnittlich verwalteten Vermögens pro Jahr. Diese schließt die Konto- und Depotführung sowie nach dem "Flat Fee"-Prinzip auch alle anfallenden Handelsgebühren für Portfolioumschichtungen ein. Hinzu kommen lediglich die Verwaltungskosten der jeweiligen ETF-Anbieter, die sich durchschnittlich auf 0,25 Prozent pro Jahr belaufen. Die Gebühren sowie die aktuelle Bewertung oder die Performance des Scalable-Depots können die Kunden sowohl bei Scalable als auch bei der Direktbank in den jeweiligen Apps und Online Portalen verfolgen.

Richtungsweisende Partnerschaft
Die Partnerschaft zwischen der ING Diba und Scalable Capital stellt die erste Kooperation zwischen einer deutschen Großbank und einem digitalen Vermögensverwalter dar. Die ING-Gruppe sieht sich damit als Vorreiterin – nicht nur in Deutschland:

"Online-Vermögensverwaltung ist ein Thema, mit dem sich die gesamte ING-Gruppe beschäftigt. Deutschland ist mit über acht Millionen Kunden und einem der Bank anvertrauten Spar- und Wertpapiervermögen von rund 150 Milliarden Euro einer der wichtigsten Märkte mit zusätzlichem Wachstumspotenzial für die ING-Gruppe. Deshalb starten wir hier. Wenn unsere Kunden das neue Angebot schätzen, werden wir auf jeden Fall die Einführung auch in anderen europäischen Märkten erwägen, in denen die ING für Privatkunden aktiv ist", so Martin Krebs, Head of Global Retail Investment Product Solutions der ING Group.