Blackrock ist der mit Abstand größte Vermögensverwalter der Welt – so groß, dass immer wieder Kritik laut wird. Skeptiker befürchten, dass der US-Konzern zu viel Geld und damit zu viel Macht auf sich vereint und so zur latenten Gefahr für die Finanzmärkte wird. Zuletzt sorgten sich Ökonomen wegen des Supercomputers Aladdin, mit dem Blackrock das Risikomanagement für Kundengelder in Höhe von rund 15 Billionen US-Dollar übernimmt. Zum Vergleich: Das sind fast zehn Prozent des verwalteten Vermögens weltweit. Manch einer befürchtet, dass der Markt durch diese Konzentration anfälliger wird für Krisen.

Blackrock-Gründer und Präsident Robert Kapito weist solche Vorwürfe entscheiden zurück. "Der Einfluss von Blackrock wird überschätzt", sagte er der "Welt am Sonntag". Kapito kann nach eigener Aussage nicht verstehen, warum sein Unternehmen so häufig angegriffen wird. "Unsere Kunden sind dankbar, dass es Blackrock gibt", sagte er.

Ein familiärer kleiner Laden
Kapito hatte Blackrock im Jahr 1988 gegründet, zusammen mit dem heutigen Chef Larry Fink, der derzeit als möglicher US-Finanzminister gehandelt wird, sollte Hillary Clinton die Wahl zum US-Präsidenten gewinnen. Trotz des rasanten Wachstums der folgenden Jahre beschwört Kapito den Geist von damals: "Wir sind noch immer eine kleine Familie", sagte er.

Blackrock wolle das Geld seiner Kunden mit langfristigen Anlagestrategien vermehren. Deshalb gebe es keine riesigen Manager-Boni wie bei Investmentbanken – und damit auch deutlich weniger Extravaganzen. (fp)