Die Fondsgesellschaft Blackrock verwaltet erstmals mehr als sechs Billionen US-Dollar. Per Ende Dezember lagen 6,29 Billionen Dollar in den Portfolios, Indexfonds und ETFs des Asset-Management-Giganten. Über das gesamte Jahr 2017 vertrauten Anleger dem Riesen 367 Milliarden Dollar frisches Geld an. Der Großteil davon floss erneut in passive Strategien. Allein auf die Sparte für börsengehandelte Indexfonds (ETFs), iShares, entfielen 245 Milliarden Dollar. Herkömmliche Indexfonds sammelten 49 Milliarden Dollar ein.

Besonders gefragt waren Aktien-ETFs, die über das Jahr 174,4 Milliarden Dollar einsammelten. Abflüsse verzeichnete nur der Bereich für institutionelle Investoren. Hier flossen aus aktiven Aktienfonds 13,6 und aus Aktien-Indexfonds 34,8 Milliarden Dollar ab. 2016 hatte Blackrock ein Nettomittelaufkommen von 202,2 Milliarden Dollar verzeichnet.

Gewinn übertrifft Schätzungen
Der Fondsriese übertraf beim Gewinn zudem die Analystenerwartungen. Das Haus erwirtschaftete unter dem Strich einen Überschuss von 3,7 Milliarden Dollar. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Für das vierte Quartal stand ein Gewinn von 6,24 Dollar je Aktie. Analysten hatten für die letzten drei Monate des Jahres im Schnitt mit 6,02 Dollar gerechnet. Das Haus kündigte an, die Dividende um 15 Prozent auf 2,88 je Aktie aufzustocken.

"Blackrocks Rekordergebnis für 2017 spiegelt die kontinuierlichen Investitionen in unser Geschäft wider, dank derer wir unsere Kunden besser bedienen können", sagte Blackrock-Chef Larry Fink. "376 Milliarden Dollar Nettoabsatz für das Jahr war der größte Mittelzufluss in der Geschichte Blackrocks. Allein 103 Milliarden Dollar entfielen auf das vierte Quartal".

Expansion nach China...
Das Haus werde seine Produktpalette in immer mehr Ländern anbieten. So habe die Gesellschaft Anfang des Monats die Erlaubnis erhalten, in China Produkte aufzulegen und zu vertreiben. Bislang war der Markt für ausländische Anbieter weitgehend versperrt. Fidelity hatte vergangenes Jahr als erster fremder Anbieter die Lizenz erhalten, in der Volksrepublik Fonds zu verkaufen.

...und Engagement in deutsches Fintech
Fink verwies zudem auf die wachsende Bedeutung der Sparte für Technologie und Risikomanagement. Der Umsatz in diesem Bereich sei 2017 um 14 Prozent gewachsen. Blackrock hatte allerdings einen wichtigen Kunden für seine Risiko- und Portfoliomanagement-Software Aladdin verloren: Pioneer Investments. Nach der Übernahme durch Amundi wechselte die Gesellschaft auf das System von Amundi. Dafür verwies Fink ausdrücklich auf die erfolgreiche Beteiligung am deutschen Robo-Berater Scalable Capital. Blackrock hatte sich im Juni anteilig bei dem Start-up engagiert.(ert)