Nachdem die Eigentümer der NordLB vor wenigen Tagen bereits den Weg für eine neue IT freigemacht hatten, wird nun auch konkreter über eine mögliche Abspaltung der Tochter Braunschweigische Landessparkasse (BLSK) nachgedacht. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". 

"Es besteht Einvernehmen darüber, dass die NordLB einen entsprechenden Prüfauftrag an einen unabhängigen Gutachter erteilt", ließ die Bank "Bloomberg" zufolge am Freitag (22.9.) verlauten. Zuvor solle der Untersuchungsumfang in Absprache zwischen Bank, Eigentümern und Vertretern der Kommunen im Braunschweiger Land konkretisiert werden. Die Erarbeitung des Gutachtens sei dann für das Jahr 2024 geplant.

NordLB darf nicht schlechter gestellt werden
Mit Blick auf die mögliche Herauslösung der BLSK sagte der niedersächsische Finanzminister Gerald Heere, es müsse klar sein, dass die Landesbank durch einen solchen Schritt insgesamt nicht schlechter gestellt werden darf als vorher. Das Land Niedersachsen ist Mehrheitseigentümer der NordLB.

Im Streit um die künftige Aufstellung der NordLB hatten einige Vertreter des Sparkassen-Sektors die Idee ins Spiel gebracht, die BLSK dem öffentlich-rechtlichen Bankensektor zu überlassen, welcher dann im Gegenzug seine NordLB-Anteile an Niedersachsen abtreten könne. Auch einige Kommunen haben ihr Interesse an der BLSK bekundet.

Eigenverantwortliche Entscheidungen
Bereits vor einer Entscheidung für die Abspaltung erhält die BLSK mehr unternehmerische Freiheiten, wie die NordLB am Freitag ebenfalls mitteilte. So darf die Bank künftig innerhalb der zur Verfügung gestellten Budgets eigenverantwortliche Entscheidungen treffen, etwa bei Investitions-, Sponsoring- oder auch Personalfragen. Der BLSK-Vorstand wird die Sparkasse weitgehend eigenständig führen, wichtige Geschäftsfunktionen werden nach Braunschweig verlagert.

Die Rolle des Verwaltungsrats der BLSK, in dem die Spitzenvertreter der Kommunen im Braunschweiger Land vertreten sind, wird gestärkt. Neuer Vorstandsvorsitzender wird Ingo Lippmann. Er wird die Nachfolge von Christoph Schulz antreten, der zum Jahresende in den Ruhestand gehen wird. Lippmann ist seit 2017 Mitglied des BLSK-Vorstands. (am/Bloomberg)