Der genossenschaftliche Fondsanbieter Union Investment hat seinen seit Jahresbeginn aufgebauten Vorsprung zu den Wettbewerbern weiter ausgebaut. Die Frankfurter Gesellschaft sammelte mit seinen Wertpapierpublikumsfonds allein im Mai 1,3 Milliarden Euro ein – fast drei Mal so viel wie Universal-Investment, der auf Monatssicht zweiterfolgreichste Anbieter. Das geht aus der Investmentstatistik des Branchenverbands BVI hervor. Andere große Häuser wie die Deka und Allianz Global Investors mussten sich im Mai dagegen mit einem vergleichsweise kleinen Plus begnügen – oder sie verbuchten sogar hohe Abflüsse wie Amundi und die DWS.

Über alle Anbieter hinweg flossen aus Publikumsfonds im Mai 1,1 Milliarden Euro ab. Zu erklären ist das vor allem damit, dass professionelle Investoren große Summen aus Geldmarktfonds abzogen. Für die Asset Manager ist dies nicht sonderlich schmerzhaft, weil diese Produkte eher margenschwach sind. Mit den deutlich lukrativeren Mischfonds dagegen konnten die Anbieter auch im Mai frisches Geld einwerben.

Anleger pumpen Milliarden in den Privatfonds
Union Investment kann vor allem mit einem Produkt punkten: Der vermögensverwaltende Privatfonds: Kontrolliert sammelte seit Jahresbeginn stolze 1,9 Milliarden Euro ein – so viel wie kein anderer Publikumsfonds in Deutschland. Allein im Mai pumpten die Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken 332,8 Millionen Euro in den Fonds, wie aus den BVI-Zahlen hervorgeht. Das Flaggschiff-Portfolio der Fonds-Genossen verwaltete Ende Mai 17,6 Milliarden Euro.

Insgesamt warb Union Investment mit Wertpapierpublikumsfonds seit Jahresbeginn 4,5 Milliarden Euro ein. Damit liegt das Haus deutlich vor Allianz Global Investors (2,8 Milliarden Euro), Universal-Investment (1,9 Milliarden Euro) und Deka (1,3 Milliarden Euro). Kein anderer Anbieter aus der BVI-Statistik kann für die ersten fünf Monate dieses Jahres Zuflüsse von mehr als einer Milliarde Euro ausweisen.

Hohe Abflüsse bei Amundi und DWS
Überraschend hohe Abflüsse muss im Mai Amundi ausweisen, Europas größter Asset Manager. Anleger aus Deutschland zogen fast 1,2 Milliarden Euro aus den Publikumsfonds des Pariser Anbieters ab. Ein Blick in die Einzelfondsstatistik verrät den Grund: Allein aus einem Geldmarktfonds für Unternehmenskunden flossen 1,3 Milliarden Euro ab, was die Zahlen entsprechend verzerrt.

Ein ähnliches Phänomen ist bei der DWS zu beobachten: Bei Deutschlands größtem Publikumsfondsanbieter belief sich das Minus im Mai unter dem Strich auf gut 800 Millionen Euro. Bei den drei Portfolios mit den größten Abflüssen von in Summe rund einer Milliarde Euro handelt es sich jedoch um Geldmarkt- und geldmarktnahe Rentenfonds.

Die deutlich margenträchtigeren Vorzeigefonds Deutsche Concept Kaldemorgen, DWS Top Dividende und Deutsche Multi Opportunities verbuchten zwar weiterhin Abflüsse, diese fielen aber weniger hoch aus als in den Monaten zuvor (FONDS professionell ONLINE berichtete). (bm)