Obwohl sich Anas Abuzaakouk, seines Zeichens Vorstandschef der österreichischen Bankgruppe Bawag PSK, bei der Präsentation der Halbjahreszahlen zum Thema Börsengang nicht äußerte, findet sich auf der Homepage des Instituts derzeit folgende Aussage: "Cerberus, GoldenTree und die BAWAG P.S.K. evaluieren gerade mehrere strategische Optionen für das Unternehmen, inklusive eines möglichen IPOs."

Nach Angaben der Nachrichtenagenturen Bloomberg und Reuters haben die Bawag-Eigentümer Cerberus Capital und GoldenTree die Investmentbank Rothschild bereits als Berater für einen möglichen Börsengang engagiert. Zwischen 20 bis 30 Prozent der Bank, die nach früheren Berichten mit bis zu fünf Milliarden Euro bewertet wurde, sollen für den Börsengang in Betracht kommen. 

Großangelegte Einkaufstour
Zur Erinnerung: Der US-Hedgefonds Cerbus hat die Bawag PSK im Jahr 2007 für 3,2 Milliarden Euro übernommen. Bereits seit geraumer Zeit wird erwartet, dass Mehrheitsaktionär Cerberus (52 Prozent) bei der Bawag PSK Kasse machen will.

Dafür spricht auch die kürzlich erfolgte Einkaufstour der Bank, die reichlich Mittel verschlang. In den vergangenen Monaten hat das Institut vier Zukäufe von Banken und Finanzfirmen getätigt. Der größte Deal war die Übernahme der Südwestbank. Die deutsche Regionalbank hat eine Bilanzsumme von über sieben Milliarden Euro und rund 100.000 Privat- und Unternehmenskunden. "Diese Transaktion ergänzt unser Geschäft in Österreich und eröffnet uns eine solide Grundlage für Wachstum am deutschen Markt. Unsere starken Halbjahresergebnisse bestätigen erneut, dass die BAWAG P.S.K. gut aufgestellt ist, um in diesem wettbewerbsintensiven und sich ständig weiterentwickelnden europäischen Bankenumfeld erfolgreich zu bestehen", erklärt CEO Abuzaakouk. Insgesamt kaufte sich die Bawag PSK mit den unterschiedlichen Übernahmen ein Bilanzvolumen von mehr als zehn Milliarden Euro dazu. Zudem stieg Bawag-Eigentümer Cerberus erst kürzlich mit fünf Prozent bei der Commerzbank ein.  (gp)