Anfang Juli kochten erste Gerüchte hoch, wonach die amerikanische Investorengesellschaft Cerberus mit dem Erwerb eines größeren Anteils an der Commerzbank liebäugelt. Nun folgt die Bestätigung von offizieller Seite: Der US-Hedgefonds übernimmt ein rund fünf Prozent schweres Aktienpaket an Deutschlands zweitgrößter Privatbank, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung der Bank hervorgeht.

Cerberus Capital Management ist damit nach der Bundesrepublik Deutschland mit einem Anteil von über 15 Prozent und dem Finanzinvestor Blackrock (besitzt über fünf Prozent) noch vor der Capital Group (drei bis fünf Prozent) drittgrößter Einzelaktionär der Commerzbank, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht. Der Aktienkurs des Dax-Konzerns reagierte prompt auf die Nachricht und verteuerte sich an der Frankfurter Börse zwischenzeitlich auf elf Euro – ein Tagesplus von 1,8 Prozent.

Über die Bawag bei der Südwestbank engagiert
Insider mutmaßen, dass die Cerberus-Strategen, die eine Vorliebe für sanierungsbedürftige Unternehmen haben, an eine grundlegende Erholung des deutschen Bankensektors glauben. Das scheint nachvollziehbar, denn die Beteiligung an der Commerzbank, die sich gerade mitten in einem kräftezehrenden Umbau befindet, ist nicht das erste Cerberus-Engagement hierzulande: Über die österreichische Bank Bawag sind die Amerikaner seit kurzem bei der Südwestbank engagiert. Die Bawag wird zudem als Interessentin für die Wüstenrot-Bank gehandelt, berichtet das "Handelsblatt". (ps)