Die Commerzbank-Tochter M-Bank wird nun doch nicht verkauft. Das gab das Geldinstitut bekannt. Als Begründung nannte die Commerzbank das von der Corona-Krise geprägte Umfeld, das eine Transaktion zu attraktiven Bedingungen unmöglich mache. Das Institut habe den Verkaufsprozess deshalb beendet und werde seine Mehrheitsbeteiligung von 69,3 Prozent an der polnischen M-Bank behalten, berichtet das "Handelsblatt".

Die Entscheidung für den Verkauf fiel bereits im September 2019. Damals ging die Commerzbank noch davon aus, dass sie den Erlös brauchen wird, um ihren anstehenden Umbau zu finanzieren. Nun habe sich die Kapitalsituation des Instituts aber derart gebessert, dass dies mittlerweile nicht mehr der Fall ist, sagte Finanzchefin Bettina Orlopp der Zeitung.

Keine freie Verfügung über Gewinne
Der Verbleib der M-Bank ist nicht ganz unproblematisch. Zum einen kann die Commerzbank über die in Polen erzielten Gewinne nicht frei verfügen, da die polnischen Behörden dem Geldhaus schon seit einigen Jahren untersagt haben, eine Dividende nach Frankfurt zu überweisen, berichtet das "Handelsblatt".

Zum anderen hatte die M-Bank vor der Finanzkrise im großen Stil Fremdwährungskredite vergeben. Als Konsequenz besitzt die M-Bank nun ein milliardenschweres Portfolio an Krediten in Schweizer Franken. Auch das könnte künftig zu hohen Belastungen führen. (fp)