Immer mehr Banken haben in den vergangenen Jahren ihre Niederlassungen geschlossen, doch die Commerzbank hat sich stets gegen diesen Trend gewehrt. Bis jetzt: Wie das "Handelsblatt" berichtet, prüft eine interne Arbeitsgruppe, ob es sinnvoll wäre, die Anzahl der Filialen auf 800 bis 900 Zweigstellen zu reduzieren. Der Vorteil: Die Commerzbank könnte Kosten senken und gleichzeitig trotzdem flächendeckend präsent bleiben. 

Damit reagiert die Bank auf ein zunehmend düsteres Wirtschaftsumfeld: Die Konjunktur kühlt ab und die Europäische Zentralbank (EZB) lockert die Geldpolitik. Niedrige Zinsen drücken auf die Erträge der Banken. So brach der Gewinn der Commerzbank im ersten Halbjahr 2019 um mehr als ein Viertel auf 391 Millionen Euro ein. Die Marktkapitalisierung ist auf 6,3 Milliarden Euro gesunken. "Die Herausforderungen für die Branche und für uns nehmen weiter zu", zitiert das "Handelsblatt" Vorstandschef Martin Zielke.

Kosten lassen sich an vielen Stellen einsparen
Ob es zu der Verkleinerung des Filialnetzes kommt, dürfte laut "Handelsblatt" im Oktober bekannt werden. Gespart werden könnte auch am anderen Ende: Das kostenlose Girokonto etwa, mit dem die Commerzbank jahrelang neue Kunden gewonnen hat, könnte bald zum untragbaren Kostenfaktor für die Bank werden. (fp)