Steiles Wachstum auf niedrigem Niveau zeichnet die junge deutsche Crowdinvesting-Szene aus. Im vergangenen Jahr haben die Plattformen das Platzierungsvolumen um die Hälfte auf 297 Millionen Euro gesteigert. Der Immobilienumsatz ist laut crowdfunding.de sogar um zwei Drittel gestiegen und belief sich auf 211 Millionen Euro. Diese dynamische Entwicklung und die Wachstumsaussichten im digitalen Vertriebskonzept bleiben der Offline-Welt nicht verborgen. Nun ist mit der Commerzbank erstmals ein deutsches Finanzinsitut bei einer Crowdinvesting-Plattform eingestiegen.

Die auf Sachwertinvestments spezialisierte Commerz Real wird im Rahmen einer Kapitalerhöhung 24,9 Prozent von Bergfürst erwerben. "Für uns ist der Einstieg ein weiterer Schritt auf unserem Weg zum digitalen Assetmanager", erklärt Andreas Muschter, Vorsitzender des Vorstands der Commerz Real, in einer Aussendung. Zur Unternehmensentwicklung gehöre auch das Erkennen und Erschließen alternativer, neuartiger Geschäftsmodelle. Ein weiterer Beweggrund für das Engagement ist, dass Crowdfunding "von immer mehr Anlegern und Projektentwicklern" genutzt werde. Commerz Real sieht das Crowdinvestment als Ergänzung zum klassischen Fondsgeschäft und erwartet, dass sich der Markt in den kommenden Jahren weiter etablieren und überproportional wachsen wird.

Guido Sandler, Gründer und Vorstand von Bergfürst, freut sich über den neuen Partner: "Die Beteiligung der Commerz Real ist eine schöne Anerkennung unserer Leistung und unterstreicht die Qualität unserer Plattform.“ Die Plattform erwartet sich durch den neuen Gesellschafter Vorteile in der Projektakquisition, Platzierungsgeschwindigkeit, eine Verzahnung des Vertriebs sowie die Konzeption und Vermarktung gemeinsamer Produkte. Bergfürst vermittelt Immobilien-Crowdinvestments und hat voriges Jahr rund 13 Millionen Euro umgesetzt. Damit war die in Berlin ansässige Plattform laut crowdfunding.de die fünftgrößte Plattform im Jahr 2018. (ae)