Die Commerzbank-Servicegesellschaft ComTS erhält erstmals einen Haustarifvertrag für Löhne und Arbeitsbedingungen. Nach vier Verhandlungsrunden habe man eine entsprechende Einigung erzielt, teilt die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit.

"Wir haben versprochen, dass wir so lange kämpfen, bis Abrufverträge, sachgrundlose Befristungen und nicht planbare Arbeitszeiten der Vergangenheit angehören werden", lässt sich Verdi-Verhandlungsführer Stefan Wittmann in einer Pressemitteilung zitieren. "Wir haben versprochen, dass die Arbeitsbedingungen der Commerzbank in Zukunft in weiten Teilen auch in der ComTS gelten werden. Das haben wir erreicht."

Sattes Gehaltsplus und Sonderzahlungen
Demnach steigen die Gehälter ab Juli 2023 je nach Gehaltsgruppe um zehn bis 14 Prozent. Hinzu kommt eine Inflationsausgleichsprämie von 500 Euro netto pro Kopf zum 1. Juli 2023 und 1. Juli 2024. Die Gewerkschaft setzte eigenen Angaben zufolge außerdem durch, dass die jährliche Sonderzahlung steigt, und zwar 2023 auf 700 Euro, 2024 auf 800 Euro und 2025 auf 1000 Euro. Für alle Beschäftigten der ComTS gilt ab September eine 39-Stunden-Woche, es gibt 30 Tage Urlaub. Die beiden "Bankfeiertage" am 24. und 31. Dezember sind für alle arbeitsfrei, Samstagsarbeit ist künftig freiwillig.

Steigerungen gebe es zudem bei Zuschlägen und Zulagen, so Verdi. Der Mindestlohn betrage bei der ComTS künftig 14 Euro. Ab 2025 sollen die Tariferhöhungen des privaten Bankgewerbes inklusive möglicher Einmalzahlungen dann auch für die ComTS gelten.

Streiks holten den Vorstand zurück an den Verhandlungstisch
Dies alles sei nur dank der vielen Streiks und Aktionen der Beschäftigten möglich gewesen, so Wittmann. "Nur so konnte der Commerzbank-Vorstand nach über zwei Jahren an den Verhandlungstisch geholt werden", meint er. "Es hat sich gelohnt, für die Beschäftigten, aber auch für die Commerzbank, die die jetzt guten Arbeitsbedingungen im Kampf um die Fachkräfte von morgen als Aushängeschild nutzen kann." (bm)