Allianz Global Investors hat den Ausgabeaufschlag für die elf Dachfonds der Vermögensmanagement-Serie jeweils um einen halben Prozentpunkt gesenkt. Entsprechende Informationen von FONDS professionell ONLINE bestätigte der Anbieter auf Anfrage. Das Aufgeld liegt je nach Fonds nun bei 1,5 bis 3,5 Prozent. Zuvor hatte das Agio bei 2,0 bis 4,0 Prozent gelegen.

Das klingt zunächst nach einer kleinen Anpassung, in Summe geht es aber um viel Geld. Die Vermögensmanagement-Fonds werden exklusiv über die Commerzbank vertrieben, dort gelten sie als Fokusprodukt (ein ausführliches Porträt der Fondsfamilie finden Sie hier). Schon heute liegen in Summe rund 22 Milliarden Euro in den Portfolios, und dieser Betrag soll weiter wachsen. Die Senkung des Ausgabeaufschlags erfolgte in Absprache mit der Commerzbank, die damit de facto freiwillig auf Ertrag verzichtet – der Beratungsaufwand der Filialmitarbeiter vor Ort ändert sich schließlich nicht.

"Konservative Sparer von Multi-Asset-Lösungen überzeugen"
"Mit Blick auf das veränderte Kapitalmarktumfeld, insbesondere die Niedrigzinsen und die veränderten Aktienmärkte, sind die Kosten der Fonds angepasst worden", so Torsten Daenert, Bereichsleiter Produktmanagement Wertpapier der Commerzbank, auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE.

Daenert zufolge verliert das Agio ohnehin an Bedeutung. Er verweist auf alternative Preismodelle wie das zu Jahresbeginn eingeführte "Premium-Fondsdepot", bei dem Anleger eine jährliche Gebühr für Anlageberatung und Depot bezahlen, im Gegenzug aber die Ausgabeaufschläge erlassen bekommen (FONDS professionell ONLINE berichtete). "Für alle anderen Kunden haben wir die Ausgabeaufschläge der Vermögensmanagement-Fonds um 0,5 Prozentpunkte gesenkt", so Daenert.

Außerdem seien die laufenden Fondskosten verringert worden, insbesondere bei den konservativeren Produkten. "Das wird helfen, auch viele konservative Sparer von Multi-Asset-Lösungen zu überzeugen", meint Daenert.

Auch andere Anbieter senken das Aufgeld
Allianz Global Investors und die Commerzbank stehen mit ihrer Entscheidung, das Agio für wichtige Fonds zu reduzieren, nicht allein. Jüngst hatten unter anderem First Private, HSBC, Blackrock und LBB Invest den Ausgabeaufschlag für ausgewählte Produkte gesenkt.

Die Überlegung ist stets die gleiche: Vor dem Hintergrund niedriger Zinsen und entsprechend schlechter Renditeaussichten schlagen die Kosten viel stärker zu Buche als früher. "Fünf Prozent Agio passen bei konservativen Renten- oder Mischfonds nicht mehr in die Zeit – vor allem mit Blick auf die Niedrigzinsphase", sagt beispielsweise Christian Machts, Leiter des Retailgeschäfts von Blackrock in Deutschland, Österreich und Osteuropa. (bm)