Europas Bankkunden können als sehr treu bezeichnet werden. Mehr als die Hälfte (55%) wickelt Bankgeschäfte ausschließlich über ein einziges Institut ab. Und fast drei Viertel (73%) haben ihr Hauptkonto fünf Jahre oder länger bei derselben Bank. Das geht aus dem "Retail Banking Radar 2024" der globalen Unternehmensberatung Kearney hervor, für den jeweils 500 Kunden in 13 Ländern befragt wurden.

Die gute Kundenbindung helfe den etablierten Instituten, die Fintech-Konkurrenz abzuwehren. Doch die Loyalität dürfe nicht als selbstverständlich angesehen werden, so Daniela Chikova, Partnerin bei Kearney. Besonders jüngere Kunden würden sich für Fintechs entscheiden, weil sie diese als flexibler und innovativer erachten.

Mundpropaganda und finanzielle Anreize
Bei den europäischen Verbrauchern, die in den vergangenen fünf Jahren die Bank gewechselt haben, waren Mundpropaganda und finanzielle Anreize mit je 52 Prozent die Hauptgründe. Ein Drittel der Befragten hat auch wegen schlechter Erfahrungen die Bank gewechselt. Wer wechselt, zieht häufig alles ab: 76 Prozent der Wechsler nahmen mindestens ein weiteres zusätzliches Produkt mit, in der Regel Sparkonten oder Kreditkarten.

Die Länder mit dem größten Anteil an Bankkunden, die ihre Geschäfte ausschließlich über ein einzelnes Finanzinstitut erledigen, finden Sie in unserer Fotostrecke oben. (eml/mb)