Die Postbank arbeitet seit Ende 2016 mit einem neuen Beratungsprozess – und konnte seither unter dem Strich rund zwei Milliarden Euro neues Anlagevolumen akquirieren. Das sagte Karsten Rusch, verantwortlich für die Produktlinien Wertpapiere und Versicherungen, im Interview mit FONDS professionell, das in der aktuellen Ausgabe 3/2018 erschienen ist.

Rusch möchte das Wertpapiergeschäft deutlich ausbauen. "Derzeit arbeiten über 200 Kolleginnen und Kollegen in der Anlageberatung", sagt er. "Alle haben umfangreiche Schulungen durchlaufen, sowohl zum Beratungsprozess als auch zu den regulatorischen Themen. Wir wollen hier deutlich aufstocken, da wir weiteres Potenzial in der Anlageberatung sehen."

Prinzipiell sei in jeder der rund 1000 Filialen eine Anlageberatung möglich, so Rusch. "Die technische Ausstattung ist überall vorhanden." Wo Termine gemacht würden, seien Berater vor Ort. "Praktisch haben wir das über fixe Beratertage organisiert: Montags ist der Kollege in Filiale A, dienstags in Filiale B", erläutert Rusch. "So können wir ein flächendeckendes Angebot sicherstellen. Damit heben wir uns vom einen oder anderen Wettbewerber ab."

"Uns steht der gesamte Markt offen"
Mit Blick auf die Auswahl der Fonds, die die Bank in der Beratung empfiehlt, spricht Rusch von einem zweistufigen Prozess. "Wir haben uns für drei Produktpartner entschieden, mit denen wir sehr eng kooperieren: die DWS, Credit Suisse Asset Management und J.P. Morgan Asset Management. Sie stellen eine große Zahl unserer Beratungsprodukte und liefern eine umfangreiche Vertriebsunterstützung."

Wenn es um die Auswahl der konkreten Einzelprodukte gehe, beginne sein Institut mit der Marktmeinung des hauseigenen Researchs. "Die Fonds, die zu dieser Marktmeinung passen, selektieren wir nach quantitativen und qualitativen Kriterien. Auf dieser Empfehlungsliste stehen 25 Fonds, darunter welche von den genannten Produktpartnern, aber auch von anderen Gesellschaften, zum Beispiel von Blackrock." Rusch betont: "Uns steht der gesamte Markt offen."

Eigene Produktlinie mit der Credit Suisse
Die Vertriebsunterstützung durch die drei strategischen Partner sieht unter anderem gemeinsame Kundenveranstaltungen und Schulungen vor. Mit der Credit Suisse hat die Tochter der Deutschen Bank zudem eine eigene Produktlinie entwickelt: die Ende 2017 aufgelegten "Postbank Wachstumsfonds". "Das sind drei Multi-Asset-Portfolios für Kunden mit unterschiedlichem Risikoprofil", erläutert Rusch. "Die Anlagestrategie hat sich in der Schweiz bereits bewährt, wir haben sie für den deutschen Markt adaptiert."

Der Postbank Wachstum 35 verwaltet aktuell rund 137,3 Millionen Euro, der Postbank Wachstum 70 etwa 30,7 Millionen Euro und der Postbank Wachstum 100 circa 26,2 Millionen Euro. Die Zahl im Fondsnamen gibt die Ziel-Aktienquote an. (bm)


Das vollständige Interview mit Karsten Rusch lesen Sie in FONDS professionell 3/2018 ab Seite 302. Angemeldete FONDS professionell KLUB-Mitglieder können den Beitrag auch hier im E-Magazin lesen.