Mittlerweile ist jeder fünfte Zertifikate-Euro am deutschen Retail-Markt in Papieren der Deka investiert. Das geht aus der soeben veröffentlichten Statistik des Deutschen Derivate Verbandes (DDV) für Ende März hervor. Demnach baute das Wertpapierhaus der Sparkassen seinen Marktanteil seit Dezember um 0,4 Punkte auf 19,9 Prozent aus – das entspricht einem ausstehenden Volumen von 13,2 Milliarden Euro.

Die Deka war Ende vergangenen Jahres zum größten deutschen Zertifikateanbieter aufgestiegen (FONDS professionell ONLINE berichtete), dabei hat sie solche Papiere erst seit 2013 im Sortiment. Davor hatte sich die Deka im Privatanlegergeschäft ausschließlich auf Fonds konzentriert.

Die Zertifikateoffensive der Deka geht einher mit einer steigenden Nachfrage der Sparkassen nach Derivaten. Neben der Deka bieten aus dem Sparkassenlager auch die LBBW, die Helaba und die BayernLB Zertifikate an. Gemeinsam steht dieser Sektor dem DDV zufolge für 49,8 Prozent des ausstehenden Volumens im Markt für Retail-Derivate. Die DZ Bank, der „Lieferant“ der Volks- und Raiffeisenbanken, kommt auf einen Marktanteil von 17,7 Prozent.

Deutsche Bank und Commerzbank rutschen ab
Die Deutsche Bank, einst Marktführerin auf diesem Gebiet, hat mittlerweile nur noch 7,9 Prozent der vom DDV erfassten Zertifikate emittiert, was für Platz fünf im Ranking reicht. Die Commerzbank, die früher ebenfalls zu den größten Anbietern zählte, rangiert mit 4,3 Prozent nur noch auf Rang acht der Zertifikatehäuser.

Der Grund für den Abstieg dieser Institute: Anders als früher emittieren die Deutsche Bank und die Commerzbank kaum noch Anlagezertifikate für den Filialvertrieb, sondern konzentrieren sich auf Hebelprodukte. Diese Papiere richten sich an eine völlig andere Klientel – die sogenannten Selbstentscheider, die ohne Hilfe eines Beraters an der Börse aktiv sind.

Bei Hebelprodukten sind die Deutsche Bank und die Commerzbank nach wie vor Marktführer. Doch weil solche Papiere, mit denen Anleger auf steigende oder fallende Kurse spekulieren können, gemessen am ausstehenden Volumen nur 2,8 Prozent des Marktes ausmachen, schlägt sich diese Positionierung kaum auf das Gesamtranking durch. Die Institute aus dem Sparkassensektor bieten keine Hebelpapiere an. (bm)