Es gibt Fortschritte bei der geplanten Fusion des Sparkassen-Dienstleisters Deka und der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zu einem "Sparkassen-Zentralinstitut" – wenngleich kleine. Die Eigentümer der Deka haben auf ihrer jüngsten Sitzung am Mittwoch den Sparkassenverband DSGV aufgefordert, das "Zielbild" für ein solches Institut zu verfeinern. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf eine Erklärung des Verbandes.

Ferner möchten die zwölf regionalen Sparkassenverbände, denen die Deka gehört, dass geprüft werde, "wie ein Nukleus für ein Sparkassen-Zentralinstitut durch eine vertiefte Zusammenarbeit bis hin zu einer Zusammenführung von Dekabank und Helaba geschaffen werden könnte", wie die Zeitung aus der Erklärung zitiert.

Sparkassen bewegen sich
Damit haben sich die Sparkassen zumindest bewegt. Bislang haben sie immer nur eine verstärkte Zusammenarbeit ins Auge gefasst, keinen Zusammenschluss. Viele Sparkassen sind skeptisch, was eine Fusion angeht, und möchten das aktuelle Geschäftsmodell der Deka nicht aufgeben. Daher sind sie dem Handelsblatt zufolge auch dagegen, beide Institute in einem Schnellschluss zu fusionieren und erst danach schauen, wohin die Reise genau gehen soll. Aus diesem Grund die Bitte um die Ausarbeitung eines "Zielbildes".

Diskussionen über eine "Super-Landesbank" als Zentralinstitut für den Sparkassensektor gibt es schon länger. Hintergrund: Seit der Finanzkrise ringen mehrere Landesbanken mit Problemen. Zudem gilt die Aufstellung des Sparkassensektors mit mehreren Landesbanken – neben der Helaba beispielsweise die LBBW, die BayernLB sowie die NordLB –, die den regionalen Instituten zum Teil die gleichen Dienstleistungen wie die Deka anbietet, als ineffizient.

Synergieeffekte heben
Grundsätzlich wird auch nicht bestritten, dass ein Zusammenschluss der beiden Institute betriebswirtschaftlich von Vorteil wäre. Mögliche Synergien gibt es vor allem im Kreditgeschäft, im Asset Management und bei Stabsfunktionen. Auf der anderen Seite müssen aber eine Reihe von Problemen gelöst werden. Dazu zählt unter anderem, dass die meisten Sparkassen das geplante Zentralinstitut ganz in ihrer Hand haben wollen. Zugleich soll es selbst keine Sparkasse beinhalten. Das würde laut der Wirtschaftszeitung bedeuten, dass die Frankfurter Sparkasse, die aktuell zur Helaba gehört, bei oder nach einem Zusammenschluss aus der Landesbank herausgelöst werden müsste. (jb)