Die Dekabank bündelt ihre gesamten Aktivitäten rund um die Blockchain-Technologie in einer eigens gegründeten Tochterfirma. Die SWIAT (Secure Worldwide Asset Transfer) getaufte Gesellschaft soll eine Blockchain-Infrastruktur aufbauen, die Banken und Asset Manager sowie andere Finanzdienstleister nutzen können. Für diese Plattform können konkurrierende Marktteilnehmer dann eigene Produkte und Lösungen entwickeln, heißt es in einer Mitteilung des zentralen Wertpapierdienstleisters der Sparkassen.

Ziel von SWIAT sei es, den in der Branche vorherrschenden Flickenteppich bei Blockchain-Technologien abzulösen und gemeinsame Standards für die internationale Wertpapierabwicklung zu schaffen, heißt es in der Mitteilung weiter. "Die Digitalisierung wird die Finanzmärkte in den nächsten Jahren deutlich verändern", sagt Martin Müller, Vorstandsmitglied der Dekabank. "Finanzmarktteilnehmer müssen sicherstellen, dass sie anschlussfähig bleiben. Das wird nur gelingen, wenn wir bei Infrastrukturthemen kooperieren. SWIAT bietet diese Chance."

"Effizienter, schneller und günstiger"
Die Deka verweist auf die Vorteile, welche eine Blockchain-Plattform für die Verfahren und Abläufe im Wertpapiergeschäft bringen würde. "Wofür bislang etwa bei der Emission eines Wertpapiers aufwendige Abstimmungen und Dokumentationen bis hin zur klassischen Papierurkunden notwendig waren, reichen heute schon wenige Klicks für eine Umsetzung in Echtzeit", heißt es in der Mitteilung. "Der Prozess wird so nicht nur effizienter, schneller und günstiger, sondern auch sicherer." Zum Geschäftsführer der Blockchain-Tochter ernennt das Haus Henning Vollbehr, der seit 2006 bei der Deka arbeitet.

Die Deka gesellt sich mit dem Schritt zu anderen Finanzdienstleistern, die ihre Aktivitäten mit Blick auf die Blockchain ausweiten. So arbeitet etwa die Fondsservicegesellschaft Universal Investment an einer Blockhain-Plattform. Auch die mittlerweile in Hauck Aufhäuser Lampe umbenannte Privatbank Hauch & Aufhäuser startete eine Krypto-Tochterfirma und entsprechende Fonds. Bei Kryptowährungen wie Bitcoin & Co., die auf der Blockchain fußen, zeigen sich manche traditionellen Geldhäuser hingegen zurückhaltend, zuletzt etwa der Sparkassenverband Bayern. (ert)