Schwache Geschäfte mit institutionellen Investoren haben bei der Dekabank in den ersten neun Monaten die Zuflüsse ausgebremst. Das wirtschaftliche Ergebnis der Fondsgesellschaft der deutschen Sparkassen sank leicht. Die Nettovertriebsleistung war mit 10,7 Milliarden Euro erneut zweistellig, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte sie sich auf 20,7 Milliarden Euro belaufen.

Treiber der Nettovertriebsleistung war vor allem das Privatkundengeschäft. Hier stieg der Absatz von Fonds und Zertifikaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro. Dagegen verringerten sich die Zuflüsse aus dem Geschäft mit institutionellen Investoren von 11,6 Milliarden Euro im dritten Quartal 2017 auf nur noch 1,1 Milliarden Euro. Als Grund für die massive Zurückhaltung der institutionellen Kunden nennt die Dekabank das zuletzt schwache Marktumfeld. Zudem sei im September ein Einzelmandat "in mittlerer einstelliger Milliardenhöhe" beendet worden.

Gothaer soll Mittel abgezogen haben
Nach Informationen aus Finanzkreisen sei der Rückgang der Mittelzuflüsse im institutionellen Geschäft auf die Gothaer Versicherung zurückzuführen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Das Unternehmen hatte lange mit der Berliner Sparkasse kooperiert. Künftig wolle die Sparkasse aber mit der Bayerischen Versicherungskammer zusammenarbeiten, schreibt die FAZ. Deshalb soll die Gothaer Gelder abzogen haben, die sie bisher von der Landesbank Berlin Invest (LBBI) anlegen ließ. Diese hatte die Deka Im Jahr 2014 übernommen. Die Gothaer Versicherung bestreitet der FAZ zufolge einen direkten Zusammenhang zwischen den beiden Vorgängen.

Trotz des Rückgangs der Zuflüsse sind die Gesamtanlagen der Deka mit 287,8 Milliarden Euro nahezu unverändert. Für das Gesamtjahr zeigt sich das Unternehmen optimistisch. "Die Deka-Gruppe ist weiterhin sehr stabil aufgestellt", sagte Vorstandschef Michael Rüdiger. "Wir rechnen mit einem wirtschaftlichen Ergebnis, das leicht über dem des Vorjahres liegen wird." Dieses hatte sich Ende 2017 auf 449 Millionen Euro belaufen. (am/kb)