Die Deutsche-Bank-Fondstochter Deutsche Asset Management (DAM) kommt bei der Vorbereitung ihres Börsengangs gut voran. Das sagt DAM-Chef Nicolas Moreau im Interview mit dem "Handelsblatt". "Voraussichtlich werden wir noch im Herbst organisatorisch auf eigenen Beinen stehen", sagt Moreau.

Der Abtrennungsprozess in Großbritannien sei gerade abgeschlossen worden. Wichtige Funktionen wie IT und das Finanz- und Personalwesen seien bereits in die DAM überführt, außerdem sei mit dem Mutterkonzern vereinbart, welche Risiko-, Rechts-und Compliance-Funktionen die abgetrennte DAM übernimmt. "Die neue Dachgesellschaft, die an die Börse gehen wird, steht schon", sagt Moreau.

Wer in den Vorstand und in den Aufsichtsrat einziehen wird, könne DAM hoffentlich bald bekanntgeben. Er selbst werde im Vorstand Platz nehmen, sagt Moreau. Die Frage, ob er dann gleichzeitig Vorstand der Deutschen Bank sein könne, werde man "rechtzeitig klären". Sie habe aktuell aber keine Priorität. 

Endgültiger Termin steht noch nicht fest
Auf die Frage, wann der Börsengang vollzogen wird, antwortet Moreau nicht konkret: "Er findet statt, sobald wir den Abtrennungsprozess vollzogen haben, die Kapitalmärkte gut laufen und unsere eigene Leistung so gut bleibt wie im Moment". Im März war noch von einem Starttermin Ende 2017 die Rede gewesen,  danach von einem Starttermin im September – was Moreau dementiert hatte

Die DAM sei "einer der globalsten und der am besten diversifizierte europäische Vermögensverwalter und dazu noch sehr profitabel", sagt Moreau. Bei den Erträgen zähle der Fondsanbieter zu den größten Spielern in Europa und sei auch bei den Nettomittelzuflüssen wieder auf Kurs. Das spricht aus seiner Sicht für einen Kauf der DAM-Aktie – trotz der momentanen Konsolidierung der Fondsbranche. 

Lust auf mehr
Genau die will Moreau zum eigenen Vorteil seines Unternehmens nutzen. "Wir sehen uns auf der Seite der Zukäufer. Die Börsennotierung wird uns die Möglichkeit geben, Zukäufe auch mit eigenen Aktien zu finanzieren." Einige Versicherer und Banken, deren Aktivitäten im Asset-Management nur mittelgroß sind, könnten oder wollten nicht mit den großen Anbietern im Wettbewerb stehen. "Da werden sich uns Gelegenheiten bieten", ist Moreau zuversichtlich. (fp)