Die Deutsche Asset Management schaltet im Frühjahr ihren Robo-Berater an. "Wir bringen in der ersten Jahreshälfte 2017 unseren 'Robo' für automatisiertes Investieren an den Start", sagte der neue Chef der Fondstochter der Deutschen Bank, Nicolas Moreau, der Tageszeitung "Die Welt". Der sogenannte Robo-Advisor erstellt automatisch aus den Angaben der Kunden ein passendes Portfolio.

Mit ihrem Angebot wendet sich die Deutsche AM allerdings nicht an Endkunden. Das Haus stellt das Instrument vielmehr Vertriebspartnern zur Verfügung, die es in ihren Internet-Auftritt einbauen und so unter eigener Marke präsentieren können.

Mehrere Milliarden als Ziel
"In einem solchen White-Label-Angebot sehen wir derzeit großes Potenzial zum Wachstum", sagte Moreau in dem Interview. Mittelfristig traut er dem Robo-Advice ein Potenzial im unteren bis mittleren einstelligen Milliardenbereich zu. Der Franzose leitet seit Oktober die Fondssparte der Deutschen Bank. Zuvor arbeitete er beim französischen Versicherer Axa.

Mit der Einführung des Robo-Beraters springt auch die Deutsche-Bank-Tochter auf den Trend auf. Andere Anbieter sind bereits seit längerem mit eigenen Angeboten präsent oder gingen Kooperationen mit Fintechs ein, die entsprechende Lösungen entwickelten. So bietet etwa Union Investment eine automatisierte Beratung für Fremdfonds. Die Santander Bank wiederum nutzt die "White Label"-Plattform des Frankfurter Start-ups Vaamo.

Mensch flüstert doch der Maschine ein
In den USA sammelten Charles Schwab, Vanguard sowie das von Blackrock übernommene Fintech Future Advisor sowie das Start-up Betterment bereits nennenswerte Beträge bei Anlegern ein. Der Großteil der Angebote nutzt vorwiegend günstige, börsengehandelte Indexfonds (ETFs).

Auch im eigenen Haus hat die Deutsche Bank bereits einen Robo-Berater in Betrieb. Der Direktbank-Ableger Maxblue öffnete bereits vor rund einem Jahr den Zugang zu einer automatisierten Anlageberatung. Das neue Angebot der Deutschen AM beruht der "Welt" zufolge aber nicht allein auf einem mathematischen Modell. In die Anlageentscheidung soll auch die Marktmeinung der Strategen des Hauses einfließen und entsprechend das Vermögen etwa zwischen Aktien- und Anleihen aufteilen. (ert)