Die Deutsche Asset Management wird im zweiten Quartal dieses Jahres gemeinsam mit einem Vertriebspartner einen Robo-Berater starten. Das kündigte Thorsten Michalik, Vertriebsleiter des Anbieters in Europa, Afrika, dem Nahen Osten und der asiatisch-pazifischen Region, im Interview mit FONDS professionell an.

"Wir haben einen B2B-Robo entwickelt, also eine digitale Vermögensverwaltung, die sich nicht direkt an Endkunden richtet, sondern an unsere Distributionspartner", so Michalik. Das vollständige Interview ist in der aktuellen Heftausgabe 1/2017 von FONDS professionell erschienen.

Investitionen schon ab 400 Euro
"Unser Ziel ist es, Beratern und Vertrieben, die selbst keinen Robo-Berater programmieren können, die Chance zu geben, ihren Kunden ein entsprechendes Tool zu bieten", sagt Michalik. "Der Robo lässt sich auf die Website stellen, um zum Beispiel kleineren Kunden eine professionelle Vermögensverwaltung zu ermöglichen. Investitionen sind schon ab 400 Euro möglich, nicht erst ab 10.000 Euro, wie zum Teil bei anderen Anbietern üblich."

Der Robo könne aber auch als iPad-Applikation genutzt werden. "Der Berater kann beim Kunden zuhause sitzen und die Fragen gemeinsam mit ihm durchgehen", so Michalik. Ein solcher einheitlicher Prozess werde unter Mifid II wichtig werden. "Er stellt sicher, dass ein Kunde, der die gleichen Antworten gibt, auch das gleiche Portfolio erhält – egal ob er in Hamburg, München oder Wien sitzt."

Anlagestrategen bauen die Portfolios – kein Algorithmus
Darüber, wie die Portfolios ausgerichtet werden, entscheidet kein Algorithmus, sondern Anlagestrategen des Anbieters. "Wir managen seit über 60 Jahren Geld, das lassen wir uns nicht plötzlich von einem Computer aus der Hand nehmen", betont Michalik. "Wir haben darum Europas ersten 'Human Robo' gebaut." Basis für die Anlageentscheidungen ist der "CIO-View", in dem das Team um Chief Investment Officer Stefan Kreuzkamp die Aufteilung von 21 Multi-Asset-Portfolios für sieben verschiedene Risikoklassen festlegt.

"Das bedeutet auch, dass wir zu den 21 Portfolios permanent Informationen zur Verfügung stellen können", so Michalik. "Wenn ein normaler Robo ein Portfolio umschichtet, merken die Berater nur, dass im Depot irgendwas passiert. Sie haben aber keine Informationen, mit denen sie ihren Kunden erklären können, warum es diese oder jene Umschichtung gab." Beim Angebot der Deutschen AM sei das anders. "Wenn sich unser CIO-Office dazu entscheidet, US-Aktien hochzustufen, liefert es die Begründung gleich mit."

Digitalisierung als Chance
Michalik sieht in der Digitalisierung die Chance, ganz neue Zielgruppen für Fondsinvestments zu erschließen. "Die Digitalisierung wird eines der beherrschenden Themen der kommenden drei Jahre sein", ist Michalik überzeugt. "Wir arbeiten intensiv daran, unseren Partner die digitale Welt zu erschließen – so intensiv wie wohl kein anderer Asset Manager in Europa." (bm)


Das vollständige fünfseitige Interview mit Thorsten Michalik lesen Sie in Heftausgabe 1/2017 von FONDS professionell, die den Abonnenten in diesen Tagen zugestellt wird. Darin äußert sich Michalik unter anderem auch zum ETF-Geschäft des Anbieters und zu den hohen Abflüssen, die die Deutsche Asset Management im vergangenen Jahr erleiden musste. Angemeldete FONDS professionell KLUB-Mitglieder können den Beitrag auch im E-Magazin lesen.