Nach zehnmonatigen Tarifverhandlungen und wochenlangen Streiks haben die DB Direkt, Betreiberin der Callcenter der Deutschen Bank, und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi eine Einigung erzielt. Die Beschäftigten erhalten ein Plus beim Monatslohn von 3,5 Prozent und ein 13. Gehalt, das über mehrere Stufen aufgebaut wird.

"Nach einem der längsten Arbeitskämpfe in der Finanzdienstbranche wurde ein Tarifkompromiss erreicht, der den Beschäftigten der DB Direkt jetzt endlich eine tarifliche Sonderzahlung bringt, die andere Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern bereits haben", sagt Verdi-Verhandlungsführer Roman Eberle. "Das war überfällig. Schon deshalb hat sich der wochenlange Streik gelohnt."

Ab 2025 gibt es ein volles 13. Gehalt
In einem ersten Schritt erhalten die 640 Beschäftigten im kommenden Monat die erste Stufe des 13. Gehalts, die bei 25 Prozent einer Monatsvergütung liegt. Hinzu kommt eine Einmalzahlung von 200 Euro für Angestellte und 70 Euro für Azubis. Am 1. November dieses Jahres erfolgt dann die Auszahlung der zweiten Stufe des 13. Gehalts, die 35 Prozent eines Monatsbruttogehalts entspricht. In den kommenden Jahren wird diese Sonderzahlung weiter erhöht, bis 2025 schließlich ein volles Gehalt erreicht wird. Im Juni dieses Jahres werden die Gehälter um 2,0 Prozent angehoben, im Oktober 2022 um weitere 1,5 Prozent.

Für Beschäftigte der untersten Gehaltsgruppe mit knapp 2.100 Euro brutto bedeute das erzielte Ergebnis fast 1.500 Euro zusätzlich in diesem Jahr, rechnet Eberle vor. "Das kann sich sehen lassen, auch wenn wir uns bei einem so potenten Konzern wie der Deutschen Bank mehr gewünscht hätten." Verdi hatte ursprünglich ein Gehaltsplus von insgesamt sechs Prozent gefordert. Der neue Tarifvertrag läuft bis Ende Oktober 2023. (bm)