Die Entwicklung der Boni für außertariflich bezahlte Beschäftigte bei der Deutschen Bank dürfte stark von dem jeweiligen Geschäftsbereich abhängen, da diese das zu Ende gehende Jahr unterschiedlich gut abschließen werden. Die individuellen Gehaltserhöhungen könnten über oder unter dieser durchschnittlichen Rate liegen, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein Sprecher der Deutschen Bank lehnte eine Stellungnahme ab.

Ähnlich wie andere Investmentbanken dürfte die Deutsche Bank den Bonuspool für Banker im Emissionsgeschäft voraussichtlich kürzen. Dagegen können die Händler im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen auf höhere Prämien hoffen, heißt es. Die genauen Änderungen der Bonuspools sind noch nicht abgeschlossen. An der Wall Street gehören JP Morgan Chase und Bank of America zu den Banken, die die Boni für ihre Investmentbanker um bis zu 30 Prozent senken könnten.

Die Erträge aus der Emission von Schuldtiteln sind bei der Deutschen Bank in den ersten neun Monaten um 72 Prozent eingebrochen, diejenigen aus Aktienemissionen gar um 82 Prozent. Angesichts der Marktturbulenzen wegen Krieg und Energiekrise haben viele Unternehmen ihre derartigen Pläne auf Eis gelegt. Dagegen sind die Erträge der Deutschen Bank aus dem Bondhandel um 26 Prozent gestiegen.

Deutlich unter der Inflationsrate
Zu den außertariflich bezahlten Mitarbeitern der Deutschen Bank gehören beispielsweise Investmentbanker, Händler oder auch bestimmte Programmierer. Filialmitarbeiter fallen eher unter die kollektiv verhandelten Tarifverträge.

Eine durchschnittliche Gehaltserhöhung von vier Prozent läge deutlich unter der Inflationsrate, die die Bundesbank in diesem Jahr bei 8,6 Prozent und 2023 bei 7,2 Prozent sieht. Die Tarifmitarbeiter der Deutsche-Bank-Tochter Postbank haben im März eine Erhöhung der Grundgehälter um 5,2 Prozent durchgesetzt. (mb/Bloomberg)