Mitarbeiter der Deutschen Bank, bei denen ein besonders schwerwiegender Verstoß gegen die Richtlinien festgestellt wurde, werden eine erhebliche Kürzung ihrer variablen Vergütung hinnehmen müssen, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Kürzungen betreffen die noch ausstehenden Boni für das vergangene Jahr.

Die Deutsche Bank ist eine von mehreren internationalen Banken, die Geldbußen von insgesamt mehr als zwei Milliarden Dollar an die US-Aufsicht zahlen mussten, weil ihre Mitarbeiter Kommunikationskanäle außerhalb der bankeigenen Systeme genutzt haben. Auch der Vorstand des Frankfurter Instituts hat deswegen eine Gehaltskürzung hingenommen. Inzwischen hat die Deutsche Bank eine neue Software eingeführt, um das Problem zu lösen.

Blick auf Umfang und Qualität der Verstöße
"Wir haben einen Rahmen für das Konsequenzmanagement", heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Bank. "Je nach Umfang und Qualität eines Verstoßes wirkt sich dieser auch auf die Leistungsbewertung, die individuelle Vergütung und die Beförderung aus und kann zu Disziplinarmaßnahmen führen."

Banken sind seit Langem verpflichtet, ihre geschäftliche Kommunikation zu archivieren, um sicherzustellen, dass die Aufsichtsbehörden sie bei Bedarf zu einem späteren Zeitpunkt überprüfen können. Die rasche Verbreitung privater Messaging-Dienste außerhalb der Systeme der Banken hat diese Regeln in den vergangenen Jahren untergraben. (mb/Bloomberg)