Die Deutsche Bank will die Ausdünnung ihres Filialnetzes in Deutschland beschleunigen, berichtet Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise. Damit sollen die Bemühungen des Vorstandsvorsitzenden Christian Sewing verstärkt werden, die Kosten zu drücken. Der Umfang der Einschnitte soll von den Ergebnissen eines Pilotprojekts abhängen, bei dem Kunden der beiden inländischen Retail-Marken Deutsche Bank und Postbank in derselben Filiale bedient werden. Ein Teil des Managements betrachte die Erfolgsaussichten des Tests mit Skepsis, heißt es in dem Bericht.

Das deutsche Privatkundengeschäft der Bank steht im Hinblick auf Kostensenkungen unter Zugzwang. Der Leiter des Bereichs, Manfred Knof, hat bis Ende 2022 Einsparungen von einer Milliarde Euro zugesagt – und damit einen wesentlichen Teil des Gesamtvolumens von 2,5 Milliarden Euro, das sich Sewing zum Ziel gesetzt hat. Eine Banksprecherin erklärte per E-Mail, das Filialnetz werde weiterhin angepasst, so wie es die Bank schon immer getan habe. Darüber hinaus gehende Filialschließungen werde es nicht geben.

Mit der Schließung oder Verschlankung von Filialen ließen sich laut Knof rund 200 Millionen Euro einsparen. Die Deutsche Bank hat in den vergangenen vier Jahren bereits rund 400 Zweigstellen in Deutschland geschlossen. Von den noch verbliebenen rund 1300 Filialen entfallen etwa 500 auf die Deutsche Bank und der Rest auf die Postbank. (mb)