Die Deutsche Bank hat im dritten Quartal deutlich mehr verdient. Unter dem Strich erzielte das größte deutsche Bankhaus ein Nettoergebnis von 649 Millionen Euro – mehr als doppelt so viel wie im dritten Quartal des Vorjahres. Analysten hatten im Schnitt mit 281 Millionen Euro gerechnet. Die Erträge im dritten Quartal gingen aber gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf 6,8 Milliarden Euro zurück. 

Grund für das verbesserte Ergebnis waren geringere Kosten. Auch musste die Bank nach eigenen Angaben deutlich weniger für Restrukturierung und Abfindungen sowie die Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten zahlen. Eine Reihe weiterer Rechtsfälle konnte weitgehend im Rahmen der vorhandenen Rückstellungen abgeschlossen werden. Bei den Erträgen machte sich hingegen das weiterhin ungünstige Markt- und Zinsumfeld bemerkbar. In der Unternehmens- und Investmentsparte gingen die Erträge um 23 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro zurück.

Deutsche AM auf Vorjahresniveau
"Während das Umfeld für unsere Erträge eine Herausforderung bleibt, sind wir bei unseren wichtigen Initiativen deutlich vorangekommen – das gilt für die geplante Integration der Deutschen Bank und der Postbank in Deutschland ebenso wie für die Vorbereitung des Börsengangs der Deutschen Asset Management", sagte John Cryan, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, einer Mitteilung zufolge. "Wir sind überzeugt, dass die Früchte unserer Arbeit in den kommenden Quartalen und Jahren Schritt für Schritt sichtbarer werden."

Der Börsengang der Fondstochter Deutsche AM verlaufe wie geplant und werde, wie angekündigt, bis Anfang 2019 erfolgen. Nach herben Mittelabflüssen im Jahr 2016 stabilisiert sich in der Sparte das Geschäft weiter. Unter dem Strich sammelte die Deutsche AM vier Milliarden Euro bei Anlegern ein. Das verwaltete Vermögen verharrte hingegen mit 711 Milliarden Euro auf dem Stand per Ende des zweiten Quartals. Das Geldhaus gibt hierfür negative Währungseffekte als Grund an. Die Erträge lagen ungefähr mit 628 Millionen Euro auf Vorjahresniveau – wenn man das verkaufte Geschäft des britischen Versicherers Abbey Life herausrechnet.

Wertvolle Mitgift für den Börsengang
Dafür bekommt die Deutsche AM das Fondsgeschäft von Sal. Oppenheim zugeschlagen. Die Deutsche Bank gibt die traditionsreiche Marke auf. Die besonders wertvolle Geschäft mit institutionellen Kunden wird in die Deutsche AM eingegliedert. Auch etwa 40 bis 50 Mitarbeiter sollen dorthin wechseln, berichtet das "Handelsblatt".

Vor dem Teil-Börsengang ist dies ein echter Zugewinn für die Deutsche AM. Sal. Oppenheim hatte sich über die Jahre einen guten Ruf mit quantitativen Strategien aufgebaut. Dem "Handelsblatt" zufolge will Deutsche-AM-Chef Nicolas Moreau im Frühjahr 2018 den Gang auf das Parkett beginnen. (ert)