Donald Trump gibt im Umgang mit Banken gern seine persönliche Garantie ab, um Kredite zu besseren Konditionen zu bekommen. Das wird jetzt zum Problem – nicht nur für Trump, sondern auch für die Deutsche Bank. Der designierte US-Präsident steht bei dem Geldhaus mit rund 300 Millionen US-Dollar in der Kreide, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.

Die Bank wolle einen Teil der Verbindlichkeiten restrukturieren, um Interessenskonflikte zu vermeiden. Normalerweise müsste Trump mit schlechteren Konditionen rechnen, wenn er seine persönliche Garantie zurückzieht. In diesem Fall könnte es aber anders laufen, schreibt Bloomberg.

Trumps Generalstaatsanwalt wird gegen die Bank ermitteln
Die Deutsche Bank hat mehrere Möglichkeiten: Sie kann die persönliche Garantie abschaffen, was dazu führen würde, dass der Zinssatz steigt. Sie kann vorschreiben, wie das Geld verwendet wird. Trump könnte auch Aktiva wie Aktien und Bonds in ein Treuhandkonto einbringen, das als Garantie dienen würde.

So oder so dürften die neuen Konditionen die komplexe Beziehung zwischen der Deutschen Bank und ihrem prominentesten Kunden widerspiegeln. Denn: Trumps Generalstaatsanwalt wird eine Untersuchung zur Deutschen Bank erben. Es geht dabei um Aktiengeschäfte mit einem reichen Kunden in Russland – zu dem Trump die Beziehungen verbessern will.
 
"Das sieht entsetzlich aus"
Die Deutsche Bank wollte gegenüber Bloomberg keinen Kommentar abgeben. Alan Garten, Syndikus der Trump Organization, sagte, die Kredite seien im Verhältnis zum milliardenschweren Trump-Imperium bescheiden. Sie seien außerdem so strukturiert, dass sie nach Vollendung der Projekte, für die sie vorgesehen waren, zu regulären Verbindlichkeiten werden. Das beträfe derzeit einen von vier Krediten.

Beobachter sind mit der Situation nicht glücklich: "Wenn politische Beauftragte Entscheidungen über Banken treffen, denen der Präsident eine Menge Geld schuldet, sieht das entsetzlich aus", so Richard Painter, Jura-Professor an der Universität von Minnesota. (fp)