Die Deutsche Bank hat im ersten Quartal einen Gewinn vor Steuern von 206 Millionen Euro erzielt. Nach Abzügen blieb ein Überschuss von 66 Millionen Euro. Die Analystenschar hatte im Schnitt dagegen mit einem Verlust für die ersten drei Monate des Jares gerechnet. Die Bank gab die Eckdaten des Quartalsergebnisses am Sonntagabend (26. April) per Ad-Hoc-Mitteilung bekannt. Eigentlich war die Veröffentlichung erst für Mittwoch geplant.

Demnach erzielte die Bank Erträge von 6,4 Milliarden Euro und übertraf damit ebenfalls die Schätzungen der Analysten. Die US-Großbanken hatten wegen des Börsenabschwungs im Zuge der Ausbreitung der Lungenkrankheit Covid 19 hohe Einnahmen im Wertpapierhandel verzeichnet. Die Deutsche Bank aber hatte sich im Zuge des Konzernumbaus aus dem Aktienhandel zurückgezogen und ist nur noch im Anleihenhandel aktiv. Daneben berichtet das Institut auch von einer gestiegenen Kreditnachfrage.

Ziele beim Kernkapital können unterschritten werden
Dies führt allerdings auch zu einem gedämpften Ausblick. Wegen der anstehenden Rezession erhöht das Geldhaus die Risikovorsorge massiv um 500 Millionen Euro im ersten Quartal. Zudem habe der Vorstand entschieden, dass das Eigenkapital vorübergehend den Zielwert der Bank unterschreiten dürfe. "Wir sind fest entschlossen, unsere Bilanz zu nutzen, um Kunden zu unterstützen, die uns jetzt ganz besonders brauchen", begründet Vorstandschef Christian Sewing den Schritt. Das Haus betont aber, die Kernkapitalquote solle weiterhin die von den Aufsehern geforderte Marke erfüllen.

Medienberichten zufolge soll der Bankenprimus zudem seinen langjährigen Digital-Experten verlieren. Markus Pertlwieser, zuletzt Digitalvorstand innerhalb des Privat- und Firmenkundengeschäfts, werde das Geldhaus in Kürze verlassen, hieß es übereinstimmend in mehreren Quellen. Pertlwieser hatte bei der Deutschen Bank die digitale Plattformstrategie vorangetrieben und unter anderem den digitalen Vermögensverwalter "Robin" sowie den "Zinsmarkt" eingeführt. Die Bank bestätigte bislang diese Meldungen nicht. (ert)