Nach den IT-Problemen bei der Postbank will die Deutsche Bank ihre Pläne für eine Anlage-App offenbar auf Eis legen. Dies schreibt das "Handelsblatt" und bezieht sich dabei auf eine Meldung der Nachrichtenagentur "Reuters". Der neue Privatkundenvorstand Claudio de Sanctis wolle wichtige Projekte noch einmal prüfen, hatte bereits am Freitag (6.10.) die "Süddeutsche Zeitung" vorab und ohne Nennung von Quellen berichtet.

Die Planungen für das digitale Angebot hätten einen zweistelligen Millionen-Betrag verschlungen. Ein Sprecher der Bank wollte zu dem Bericht der Zeitung keinen konkreten Kommentar abgeben. Die Bank befinde sich in einem Strategieprozess, der andauere, sagte er lediglich.

Zuerst IT-Systeme migrieren
Vor einem Jahr hatte Privatkundenvorstand Karl von Rohr angekündigt, die Deutsche Bank wolle 2024 ein "eigenständiges digitales, App-basiertes Angebot für Kunden mit Anlagebedarf" an den Markt bringen. Zuvor sollten aber die IT-Systeme der Postbank auf die der Deutschen Bank migriert werden. Dabei kam es jedoch zu Problemen und massiven Kundenbeschwerden. Diese hatten der Bank eine Rüge der Finanzaufsicht Bafin eingebrockt, die dem Institut zudem einen Sonderbeauftragten ins Haus geschickt hatte. Von Rohr verlässt Ende Oktober die Deutsche Bank, um sich neuen Aufgaben zu widmen. (am)