Die Deutsche Bank macht beim Teil-Börsengang ihrer Fondstochter offenbar Tempo. Das Parkettdebüt, intern mit dem Codewort "Operation Orion" betitelt, könne bereits gegen Ende 2017 stattfinden, berichtet das "Handelsblatt" und beruft sich dabei auf Insider. Der Chef der Deutschen Asset Management, Nicolas Moreau, habe bei einem internen Treffen vehement auf einen raschen Börsengang gedrängt, heißt es weiter. Die Bank kommentierte dies nicht.

Deutsche-Bank-Chef John Cryan hatte Anfang des Monats verkündet, den konzerneigenen Vermögensverwalter zu einem kleinen Teil an die Börse zu bringen. Die Mehrheit des zuverlässigen Ertragsbringers soll aber bei der Deutschen Bank verbleiben. Bislang war geplant, den Börsengang innerhalb von zwei Jahren über die Bühne zu bringen. Damit die "Operation Orion" aber schneller gelingt, muss die entsprechende Infrastruktur wie Buchhaltung, EDV-Systeme, Controlling oder die Rechtsabteilung aus dem Konzern herausgelöst und der Tochter zur Verfügung gestellt werden.

Cryan begründet den Teilverkauf vor Analysten damit, dass die Vermögensverwaltung am Kapitalmarkt nicht jene Beachtung zukomme, die sie verdiene. Die Einnahmen aus dem Börsengang seien eher ein Nebeneffekt. Die Deutsche Bank beschafft sich derzeit über eine Kapitalerhöhung acht Milliarden Euro. Mit dem Geld will sie die durch milliardenteure Rechtsstreitigkeiten angegriffene Kapitalbasis stärken. (ert)