"Wenn man Eigentümer eines Unternehmens ist und zwei Typen – 98 und 91 Jahre alt – das Unternehmen leiten, hat man das Recht, sie persönlich zu sehen." Mit diesen Worten begrüßte Warren Buffett die Aktionäre seiner Investmentholding Berkshire Hathaway zur Hauptversammlung, die am 30. April erstmals seit Ausbruch der Pandemie wieder als Präsenzveranstaltung im CHI Health Center in Omaha stattfand. Auf der Bühne wurde er neben seinem sieben Jahre älteren Co-Chairman Charlie Munger zeitweise auch von Greg Abel unterstützt, der als Kronprinz für die Nachfolge an der Konzernspitze gilt. 

Unbeeindruckt von den derzeitigen Verwerfungen in der Geopolitik und der Angst vor einer galoppierenden Inflation hat Berkshire die größten Aktienkäufe seit mindestens einem Jahrzehnt gestartet. Die Holding verstärkte ihr Engagement am US-Aktienmarkt und baute die Beteiligungen des Konglomerats am Energiekonzern Chevron und dem Computerspiele-Riesen Activision Blizzard aus. Während der Krieg in der Ukraine und die Inflation dem US-Börsenbarometer S&P 500 gerade das schlechteste Quartal seit zwei Jahren bescherte, steckte Buffett per Saldo 41 Milliarden US-Dollar in Aktienkäufe – so viel wie seit mindestens 2008 nicht.

Das "Berkshire Hathaway annual meeting" in Omaha ist längst das größte Spektakel der Finanzwelt und trägt nicht umsonst den Beinamen "Woodstock der Kapitalisten" – einige Impressionen finden Sie in unserer Fotostrecke oben. (mb)