Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) wirbt weiterhin für eine "Super-Landesbank". Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). "Wir brauchen eine Sparkassen-Zentralbank", sagte Schleweis der Zeitung zufolge am Montag vor Journalisten in Frankfurt. Durch die fünf Landesbanken gebe es zu viele Doppelungen. Zudem biete die regionale Nähe der Landesbanken nicht mehr die Vorteile, die sie in der Vergangenheit vielleicht gehabt habe. "Wenn Zeiten sich ändern, muss man sich anpassen", zitiert die FAZ Schleweis.

Mit seiner Forderung einer Sparkassen-Zentralbank trifft der DSGV-Präsident bei einigen wichtigen Entscheidungsträgern allerdings nicht auf Gegenliebe. So hatten das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart, die zusammen die Mehrheit an der LBBW halten, seine Pläne kritisiert. Die "große Mehrzahl" der Sparkassen stehe aber hinter seinem Vorschlag, sagte Schleweis der FAZ zufolge. Bei anderen müsse er noch Überzeugungsarbeit leisten. "Aber ich glaube, dass es durchaus gelingen kann", erklärte er.

Kultrurell zu unterschiedlich
Ein Zusammenschluss der Sparkassen mit der Deutschen Bank kommt für Schleweis nicht in Frage. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. "Das ist ein interessanter Vorschlag, der aber nicht verwirklicht wird", sagte der DSGV-Präsident. Zwischen den Instituten gebe es kulturelle Unterschiede. "Ich kann mir schlecht vorstellen, dass solche Kulturen zusammenkommen", erklärte er.

Die Idee einer Fusion hatte Andreas Treichl, Vorstandsvorsitzender der österreichischen Erste Group Bank, kürzlich ins Spiel gebracht. "Die Lösung wäre nicht ein Zusammengehen von Commerzbank und Deutscher Bank, das wäre nur 'more of the same'“, hatte er vor Journalisten in Wien erklärt. Die Lösung wäre vielmehr ein Zusammenschluss der Deutschen Bank mit den deutschen Sparkassen. Er sei sich aber bewusst, dass es dazu nie kommen werde.

Mehr Stabilität im privaten Sektor begrüßenswert
Angesprochen auf die Spekulationen über eine Fusion von Commerzbank und Deutscher Bank, erklärte Schleweis, er würde es begrüßen, wenn in den privaten Sektor Stabilität käme. Die Namen der beiden Institute nannte er jedoch nicht. "Ich finde es gut, wenn wir große Banken haben, die unsere großen Unternehmen ins Ausland begleiten können“, sagte Schleweis. (am)