Die DWS-Aktie hat ein durchwachsenes Indexdebüt gegeben. Seit Montag ist der Titel Teil des Frankfurter Nebenwertebarometers S-Dax. Den ersten Handelstag im S-Dax beendete die Aktie mit einem kleinen Minus von 0,5 Prozent – auch der Index als Ganzes büßte ein halbes Prozent ein. Am Dienstagvormittag lag der Titel des Fondsanbieters 1,8 Prozent im Minus, der S-Dax nur 1,3 Prozent.

Die eigentliche Enttäuschung jedoch liegt darin, dass sich die Deutsche-Bank-Tochter nur für den S-Dax qualifizieren konnte, was die Frankfurter Börse Anfang Juni bekanntgegeben hatte. Eigentlich galt der Titel als wahrscheinlicher Kandidat für den deutlich wichtigeren M-Dax – doch dafür reichte die Marktkapitalisierung des Streubesitzes schlicht nicht aus. Der S-Dax umfasst die 50 größten und meist gehandelten Unternehmen unterhalb des M-Dax.

Die Aktie des Fondsanbieters wurde erstmals am 23. März an der Frankfurter Börse gehandelt (FONDS professionell ONLINE berichtete ausführlich). Der erste Kurs lag bei 32,55 Euro, was als Achtungserfolg galt – die Aktie war zuvor zu 32,50 Euro zugeteilt worden. Von den ohnehin kleinen Zeichnungsgewinnen ist allerdings nichts übrig geblieben: Am Dienstagvormittag notierte die Aktie bei 27,85 Euro, also fast 15 Prozent unter der Erstnotiz. Der S-Dax hat seither rund fünf Prozent zugelegt, der tonangebende Dax sogar beinahe acht Prozent. Schwacher Trost: Die Aktie der Konzernmutter Deutsche Bank kam noch stärker unter die Räder als die der Fondstochter.

Immerhin im S-Dax ein Schwergewicht
Mit einer Marktkapitalisierung von insgesamt 5,7 Milliarden Euro ist die DWS-Aktie immerhin im S-Dax ein Schwergewicht: Nur der Logistikkonzern Hapag Lloyd mit 6,4 und der Garküchenhersteller Rational mit 6,3 Milliarden Euro rangieren über dem Fondsanbieter.

Sogar im M-Dax finden sich 24 Unternehmen, die auf einen geringeren Börsenwert kommen als die DWS. Allerdings ist für die Indexaufnahme nicht die gesamte Marktkapitalisierung ausschlaggebend, sondern die des Streubesitzes – und der ist bei der DWS recht klein. Die Deutsche Bank hält nach wie vor 77,75 Prozent der Anteile, demnach liegen nur 22,25 Prozent bei anderen Aktionären. Eigentlich wollte die Bank ein Viertel der DWS-Aktien abgeben, doch das Interesse an dem Titel hielt sich in Grenzen. (bm)