Die DWS blickt auf ein insgesamt erfolgreiches zweites Quartal 2023 zurück. Über alle Regionen und Kundengruppen hinweg verzeichnete der Asset Manager Mittelzuflüsse, auch Umsatz und Gewinn konnte die Fondstochter der Deutschen Bank steigern. In Teilen des Kerngeschäfts kommt der Anbieter jedoch eher zäh voran. Das lässt sich den an diesem Mittwoch (26.7.) vorgelegten Geschäftszahlen entnehmen.

Demnach verbuchte die DWS im zweiten Quartal Nettomittelzuflüsse von 9,3 Milliarden Euro. Lässt man Cash-Produkte wie Geldmarktfonds außen vor, die einer stark schwankenden Nachfrage unterliegen, sammelte der Asset Manager sogar 10,4 Milliarden Euro frisches Geld ein. "Die Neumittel stammen dabei aus allen Regionen – Europa, Amerika und Asien-Pazifik – und sowohl von institutionellen als auch von privaten Anlegern", teilt der Anbieter mit. Dank der Zuflüsse und der positiven Kursentwicklung an den Aktien- und Rentenmärkten legte auch das verwaltete Vermögen ordentlich zu, und zwar um 19 auf 859 Milliarden Euro.

"Augenmerk auf profitables Wachstum"
Das spiegelt sich auch im Finanzergebnis wider. Die bereinigten Erträge stiegen im Vergleich zum Vorquartal um zehn Prozent auf 688 Millionen Euro. "Dies war auf höhere Performance- und Transaktionsgebühren zurückzuführen und wurde zudem durch gestiegene Managementgebühren gestützt", erläutert die DWS. Weil die Kosten kaum stiegen, legte der bereinigte Vorsteuergewinn im zweiten Quartal sogar um 27 Prozent auf 260 Millionen Euro zu. Nach Steuern bleibt ein Konzernergebnis von 145 Millionen Euro, fünf Prozent mehr als in den ersten drei Monaten des Jahres.

"Erfreulicherweise sehen wir über unsere gesamte Organisation hinweg ein deutlich positives Momentum", lässt sich DWS-Chef Stefan Hoops in einer Pressemitteilung zitieren. "Im Rahmen unserer neuen Strategie haben wir bewusst zunächst die schmerzhaften Aspekte der Transformation umgesetzt und können unser Augenmerk nun auf profitables Wachstum richten." Die Börse teilte Hoops' Optimismus: Im frühen Handel lag die DWS-Aktie in einem insgesamt schwachen Marktumfeld gut drei Prozent im Plus.

Aktive Fonds nur dank Kaldemorgen mit Zuflüssen
Ein Blick auf die einzelnen Sparten zeigt jedoch, dass es nicht überall gleich rund läuft. Die meisten Zuflüsse entfallen auf den Bereich Passive Asset Management, der 6,2 Milliarden Euro einwerben konnte, insbesondere mit ETFs und ETCs der Marke Xtrackers. Auch das Alternatives-Geschäft lief mit einem Nettomittelaufkommen von 3,9 Milliarden gut – im ersten Quartal hatte es noch Abflüsse gegeben. Die DWS verweist insbesondere auf ein "signifikantes Immobilien-Mandat", das die Zuflüsse in illiquide Assets auf 5,1 Milliarden Euro hochschraubte. Aus liquiden alternativen Investments hatten Anleger unter dem Strich also Geld abgezogen.

Im Bereich Active Asset Management (ohne Cash-Produkte) steht dagegen nur ein kleines Plus von 0,3 Milliarden Euro – nach 5,8 Milliarden Euro im ersten Quartal. Dass das Mittelaufkommen überhaupt positiv war, hat der Frankfurter Asset Manager vor allem Altmeister Klaus Kaldemorgen zu verdanken, der allein mit seiner Flaggschiffstrategie DWS Concept Kaldemorgen eine halbe Milliarde einwerben konnte. Aus aktiv gemanagten Aktienfonds flossen unter dem Strich dagegen 0,6 Milliarden Euro ab. (bm)