Die Deutsche Bank hat nun offiziell den Börsengang ihrer Fondstochter DWS in die Wege geleitet. "Der geplante Börsengang gibt uns die Möglichkeit, das volle Potenzial der DWS für unsere Kunden und Mitarbeiter auszuschöpfen", lässt sich Nicolas Moreau, Vorstandschef der DWS, in einer Mitteilung zitieren. "Für unsere Aktionäre wollen wir gleichzeitig attraktive Renditen erwirtschaften." Der offizielle Startschuss des Parkettdebüts war für diese Woche erwartet worden (FONDS professionell ONLINE berichtete).

Den exakten Fahrplan aber hält die Gesellschaft weiter unter Verschluss. Normalerweise erfolge die Erstnotiz innerhalb von vier bis sechs Wochen ab Ankündigung, heißt es lediglich. Damit könnte der Asset Manager noch vor Ostern auf das Frankfurter Parkett geführt werden. Der Prospekt werde zwei Wochen vor dem Börsengang veröffentlicht, heißt es weiter.

Bis zu zwei Milliarden Erlös
Deutsche-Bank-Chef John Cryan hatte vor einem Jahr angekündigt, einen Teil der Fondstochter an die Börse zu bringen. Bei der Erstnotiz soll ein Viertel der Anteile als Aktien ausgegeben werden. Die Frankfurter erhoffen sich Berichten zufolge einen Verkaufserlös von 1,5 bis zwei Milliarden Euro. Konsortialführer der Transaktion ist die Deutsche Bank selbst.

Das Institut plant, die Mehrheit an der DWS zu behalten. Dies zeigt sich auch in der gewählten Rechtsform. Der Asset Manager erhält die Struktur einer Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Diese räumt der Deutschen Bank ein Vetorecht ein, auch wenn sie weitere Anteile aus den Händen geben sollte.

Neues Vergütungssystem
Die DWS kündigte zudem an, als eigenständiges Unternehmen ein neues Vergütungssystem einzuführen. Dies werde "besser auf die Anforderungen und Performance eines Vermögensverwalters abgestimmt sein", heißt es in der Mitteilung. Der Asset Manager werde so Talente besser für sich gewinnen und halten können. Weiterhin habe die DWS mit der Deutschen Bank einen Rahmenvertrag über administrative Dienstleistungen "zu marktüblichen Konditionen geschlossen".

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet zudem vergangene Woche von Spekulationen, der Börsengang der DWS könne Vorbote für einen späteren Zusammenschluss von DWS und Allianz Global Investors (AGI) sein, der Fondstochter des Versicherungskonzerns Allianz. Quellen oder strategische Hintergründe nannte das Blatt aber nicht. (ert)