Die Führung der Fondsgesellschaft DWS will auf ihrer Hauptversammlung 2024 den Aktionären eine Dividende in Höhe von 2,10 Euro je Aktie sowie eine außerordentliche Ausschüttung in Höhe von vier Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2023 vorschlagen. Dies teilte die Asset-Management-Tochter der Deutschen Bank mit. Dies entspricht einer Gesamtausschüttung an die Anteilseigner in Höhe von 800 Millionen Euro.

Damit hat sich die DWS-Spitze um den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Stefan Hoops, schlussendlich dafür entschieden, Überschüsse als Sonderdividende den Aktionären zukommen zu lassen. Größter Anteilseigner des börsennotierten Unternehmens ist die Deutsche Bank. Bei der Ausrufung einer neuen Konzernstrategie im Dezember 2022 hatte Hoops für 2024 eine Ausschüttung in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro in Aussicht gestellt – sofern das Geld nicht für internes Wachstum oder Zukäufe benötigt werde.

"Möglichkeiten, auch anorganisch zu wachsen"
Doch augenscheinlich fanden sich keine geeigneten Kaufkandidaten. Gänzlich ausschließen will der DWS-Chef eine Übernahme aber nicht. Das Haus schaue "weiterhin nach Möglichkeiten, auch anorganisch zu wachsen", lässt sich Hoops in der Mitteilung zitieren. "Gleichzeitig stellen wir sicher, dass wir unsere organischen Wachstumspläne im Alternatives-Geschäft finanzieren können", ergänzte Hoops. "Wir wollen damit ein klares Zeichen für unsere Entschlossenheit setzen, interne und externe Wachstumsoptionen wahrzunehmen und gleichzeitig unseren Aktionären Kapital zurückzugeben."

Hoops hatte im Juni 2022 den DWS-Chefposten von Asoka Wöhrmann übernommen, der unter anderem wegen der Greenwashing-Affäre ins Straucheln kam. Im September 2023 erlegte die US-Finanzaufsicht SEC der DWS wegen der Vorwürfe eine Geldstrafe in Millionenhöhe auf. Auch in Deutschland droht eine Buße. Wie zuletzt bekannt wurde, suchten am 16. Januar Polizei und Staatsanwälte erneut den DWS-Hauptsitz auf. Die Fondsgesellschaft übergab im Zuge dessen den Ermittlern Unterlagen. Eine erste Durchsuchung hatte es bereits im Mai 2022 gegeben. (ert)