Nach Helaba-Chef Thomas Groß hat jetzt auch Cornelius Riese, Vorstandsvorsitzender der DZ Bank, signalisiert, dass sich an den bestehenden Homeoffice-Regelungen seines Instituts auf absehbare Zeit nichts ändern wird. "Wir sind zufrieden mit dem, was wir haben", sagte Riese der Nachrichtenagentur "Bloomberg" zufolge am Donnerstag (29.8.) bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. 

Anders als einige andere Kreditinstitute verzichtet die DZ Bank auf starre Homeoffice-Quoten. "Wir sagen, dass das zwischen den Mitarbeitern eines Teams oder Bereichs und der Führungskraft zu regeln ist", erklärte Riese. Aus Sicht der Bank funktioniere das sehr gut. Es gebe eine Schlichtungsstelle für den Fall, dass sich Mitarbeiter und Führungskräfte nicht einigen können. Diese werden aber relativ selten angerufen.

50 Prozent im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit
Riese zufolge hat eine Analyse der DZ Bank ergeben, dass die Präsenz der Mitarbeiter im Institut bei etwa 50 Prozent im Vergleich zu der Zeit vor Corona liegt. Damit fühle sich das Unternehmen "ganz wohl". Im Durchschnitt liege die Präsenz bei etwas mehr als 40 Prozent.

Aufgrund der Pandemie hatten viele Finanzdienstleister großzügige Regelungen zum Homeoffice eingeführt. In Teilen der Branche gibt es jedoch ein Umdenken. Vor allem in den USA ist der Trend zu beobachten, dass einige Mitarbeiter von Banken wieder an fünf Tagen pro Woche ins Büro kommen müssen. Auch bei der Deutschen Bank war zu Beginn des Jahres eine Diskussion über Einschnitte beim Homeoffice entbrannt. Vergangene Woche hatte Helaba-Chef Groß erklärt, dass bei der Bank schon seit langer Zeit eine 50-Prozent-Orientierung für das Homeoffice gelte und es dabei auch bleiben solle.

Keine "Abwesenheitskultur"
Riese betonte, dass Kontinuität bei den Regelungen zum Homeoffice wichtig sei. Auch die Führungskräfte hätten eine entscheidende Rolle. "Sie haben eine neue Aufgabe bekommen, die sie in der Form vorher nicht hatten", sagte er. Zugleich machte er deutlich, dass er von einer "Abwesenheitskultur" nicht viel hält. Diese würde dazu führen, dass die Bindung an das Unternehmen verloren gehe. (Bloomberg/am)