"Wir werden im Grunde genommen rund um die Uhr angegriffen, unsere IT-Systeme fangen das weitgehend ab. Aber es geht auch mal etwas durch", sagte Jürgen Ugi, Chef der Unternehmenssicherheit bei der DZ Bank, in einem internen Interview, das auf der Webseite des Instituts veröffentlicht wurde. 

Für alle Banken stelle sich daher nicht die Frage, ob, sondern wann sie von einem größeren Cyber-Angriff betroffen sein werden. Solche Szenarien trainiere die Bank regelmäßig mit den Kollegen aus der IT und anderen Fachbereichen – unter anderem im Rahmen einer jährlichen Krisenstabsübung.

Erst kürzlich war die Deutsche Leasing AG, eine Tochter der deutschen Sparkassen, Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Der Zugang zu den Systemen wurde gekappt, Tausende Mitarbeiter mussten tagelang zu Hause bleiben. Ugi sagte, er habe bei dem Vorfall mitgefühlt.

Prominente Opfer in der Branche
Andere prominente Opfer von Hacker-Angriffen im deutschen Finanzsektor sind unter anderem Die Haftpflichtkasse VVaG, bei der Daten entwendet wurden, und der LBBW-Miteigentümer Sparkassenverband Baden-Württemberg, bei dem es zu wochenlangen Einschränkungen kam.

Die DZ Bank steht Ugi zufolge im ständigen Austausch mit betroffenen Unternehmen und der Kriminalpolizei. Auch die Aufsichtsbehörden haben die Stärkung der Cyber-Resilienz des europäischen Finanzsystems zu einer ihrer obersten Prioritäten erklärt, sagte er. So plant die Europäische Zentralbank für das kommende Jahr einen Stresstest rund um Cyber-Sicherheit. Dabei dürfte ein Angriff auf die Systeme der Banken simuliert werden, hatte "Bloomberg" berichtet. (mb/Bloomberg)