Der Londoner FNZ-Konzern hat eine Vereinbarung zum Kauf der Fondsdepot Bank unterzeichnet. "Vorbehaltlich der erforderlichen behördlichen Genehmigungen wird der Abschluss der Transaktion für Mitte 2022 erwartet", teilt das Unternehmen mit. Bislang gehört die Fondsplattform aus dem fränkischen Hof dem amerikanischen IT-Dienstleister DXC Technology. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Ein Sprecher der Fondsdepot Bank sagte auf Anfrage von FONDS professionell ONLINE, DXC wolle sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und habe das Unternehmen deshalb zum Verkauf gestellt.

Die Transaktion ist ein weiteres Beispiel für die Konsolidierung am Markt der Depotdienstleister. Im Sommer 2019 hatte die Fidelity-Fondsbank FFB das Retailgeschäft der Metzler-Fondsplattform übernommen. Ein Jahr später veräußerte die Augsburger Aktienbank (AAB) ihre Wertpapiersparte an die Ebase. Die ehemalige Comdirect-Tochter gehört seit gut zwei Jahren zur FNZ Group.

Ambitionierte Ziele
Die 1993 gegründete Fondsdepot Bank beschäftigt eigenen Angaben zufolge rund 500 Mitarbeiter, führt mehr als eine Million Investmentkonten und betreut ein Vermögen von über 60 Milliarden Euro. Die FNZ-Gruppe ist der Pressemeldung zufolge in 18 Ländern in Europa, im asiatisch-pazifischen Raum und in Nordamerika tätig. Das über ihre Plattform betreute Vermögen beziffert sie auf rund eine Billion Euro.

FNZ-Chef Adrian Durham bezeichnet die Übernahme in der Pressemitteilung als "wichtigen Meilenstein" für seine Gruppe. Ziel sei es, "der führende Partner für digitale Finanzdienstleistungen in Deutschland und Europa" zu werden. "In Partnerschaft mit FNZ werden wir den Wachstumskurs, auf dem sich die Fondsdepot Bank in den letzten Jahren befunden hat, beschleunigen", lässt sich Fondsdepot-Bank-Geschäftsführer Sebastian Henrichs zitieren.

Werden Ebase und Fondsdepot Bank verschmolzen?
Henrichs soll weiterhin an Bord bleiben. Über weitere Personalentscheidungen wurde noch nichts bekannt. Auf die Frage, ob die Ebase und die Fondsdepot Bank perspektivisch verschmolzen werden sollen, gibt die Mitteilung ebenfalls keinen Hinweis. Auch der Firmensprecher wollte sich zu diesem Punkt gegenüber der Redaktion nicht konkret äußern. Die Ebase hatte die Integration der AAB-Depots erst vor wenigen Wochen abgeschlossen. (bm)