Es ist bereits die vierte Streikwelle innerhalb von zwei Monaten bei der Commerzbank-Tochter Commerz Transaction Services (ComTS). Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat die rund 1.700 Mitarbeitenden der Serviceeinheit dazu aufgerufen, ihre Arbeit für die gesamte Arbeitswoche niederzulegen, also vom 14. bis 18. November. ComTS ist zuständig für den Zahlungsverkehr, die Kreditbearbeitung, Compliance und bankinterne Postabläufe bei der Commerzbank. Die Streikenden fordern einen Tarifvertrag, was die ComTS bisher ablehnt.

"Wir intensivieren jetzt unsere Streiks, um den Druck auf die Commerzbank zu erhöhen", sagt Stefan Wittmann von Verdi, der als Unternehmensbetreuer und Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat für den Commerzbank-Konzern verantwortlich ist. "Wenn sich die Bank weiter weigert, mit Verdi Tarifverhandlungen zu führen, wird der Schaden für die Bank, der durch den Arbeitskampf entsteht, immer größer", betont er. "Niemand versteht mehr, warum die Commerzbank so agiert."

Bisher gibt es ein Energiegeld für alle Beschäftigten
Bereits Anfang und Mitte Oktober sowie Anfang November hatte Verdi zu mehrtägigen Streiks bei der ComTS aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert vom Unternehmen eine tarifliche Regelung der Arbeitsbedingungen, einen Mindestlohn von 14 Euro pro Stunde, regelmäßige und transparente Gehaltserhöhungen und ein 13. Monatsgehalt. Außerdem will sie Arbeitsverträge abschaffen, mit denen das Unternehmen Beschäftigte auf Abruf einsetzen kann. Einen kleinen Erfolg kann Verdi bereits verbuchen: Die Gewerkschaft hatte gefordert, dass die Bank allen Mitarbeitern ein Energiegeld auszahlt, um die aktuellen Preissteigerungen auszugleichen. Hier hat die Commerzbank inzwischen eingelenkt. (fp)