Deutschland wird in Europa das rasanteste Wachstum beim Geschäft mit börsengehandelten Indexfonds (ETFs) verzeichnen. Das glauben jedenfalls 70 Prozent der von dem Researchhaus Cerulli Associates befragten ETF-Anbieter. An zweiter Stelle beim Wachstumstempo sehen die Gesellschaften den französischen Markt.

Grund für die raschere Verbreitung der Vehikel sei das wachsende Interesse unter Retailanlegern, die anhaltende Nutzung durch institutionelle Investoren sowie die Regulierung. Zudem würde Europas Anleger durch die Bank immer stärker auf die Kosten achten – was den günstigen Indexfolgern in die Hände spielt.

Wachsende Akzeptanz unter Privatkunden
"Viele Indexfondsanbieter sind zuversichtlich, dass die Akzeptanz von Indexfonds bei Privatkunden allmählich zunehmen wird", sagt Cerulli-Analyst Fabrizio Zumbo. "Aber wir glauben, dass die Anbieter mehr Ressourcen für Finanzwissen und Marketingkampagnen bereitstellen sollten." Auf absehbare Zeit würden institutionelle Investoren allerdings die wichtigsten Nutzer von ETFs bleiben, betont Zumbo.

Daneben rechnen die Fondsgesellschaften besonders im Feld der nachhaltigen Investments mit einer stark steigenden Nachfrage. Der Schwerpunkt bei ESG-ETFs liege zwar noch auf Aktien, doch auch das Interesse an passiven, nachhaltigen Anleihe-Strategien nehme zu. Bond-ETFs generell sprechen die Anbieter ein großes Potenzial zu. 82 Prozent der Befragten erwarten hier über die kommenden zwei Jahre großes Wachstum. Auch Themeninvestments zählen die Anbieter zu den aussichtsreichen Feldern. (ert)