Die französische Fondsgesellschaft Amundi will ihren US-Arm an Victory Capital verkaufen. Im Gegenzug soll Amundi einen Anteil in Höhe von 26,1 Prozent an dem amerikanischen Asset Manager erhalten. Dies teilten die Gesellschaften mit. Victory Capital ist an der New Yorker Börse Nasdaq notiert und weist eine Marktkapitalisierung von rund 2,7 Milliarden US-Dollar auf. Der Deal würde sich damit auf ein Volumen von rund 700 Millionen Dollar beziffern. Weitere Barzahlungen seien bei der Transaktion nicht vorgesehen, teilten die Häuser mit.

Amundi US verwaltet ein Vermögen in Höhe von 104 Milliarden Dollar und umfasst Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Multi-Asset. Victory Capital aus San Antonio in Texas verwaltet der Mitteilung zufolge 175 Milliarden Dollar. Im Zuge des Deals wollen die Häuser eine Vertriebskooperation für 15 Jahre schließen. Damit würde Amundi den Vertrieb für Victory Capital außerhalb der USA übernehmen. Die Texaner wiederum vermarkten dann die von außerhalb der USA stammenden Strategien der Pariser in den USA.

Pariser stärken Präsenz
"Die Transaktion mit Victory Capital ist eine einzigartige Gelegenheit, unsere Präsenz in den USA zu stärken und gleichzeitig ein strategischer Anteilseigner einer angesehenen US-Vermögensverwaltungsgesellschaft mit einer ausgezeichneten Wachstumsbilanz zu werden", lobt Amundi-Chefin Valérie Baudson den Deal. Darüber hinaus würde Amundi in hohem Maße von der erweiterten Vertriebsstärke auf dem US-Markt profitieren.

"Strategisch gesehen steigert die Einbindung des US-Geschäfts von Amundi in unsere Plattform unsere Größe und Skalierbarkeit", ergänzt David Brown, Vorstandschef von Victory Capital. Das Haus stärke damit seine Anlagekompetenz und den US-Vertrieb. "Gleichzeitig würde die Vertriebsvereinbarung unsere Produkte über die Vertriebskanäle von Amundi in der ganzen Welt für den Erfolg positionieren."

Zwei Franzosen nach Texas
Bei Abschluss des Deals sollen zudem zwei Vertreter von Amundi in den Verwaltungsrat von Victory Capital einziehen. Beide Seiten hätten eine vorläufige, nicht-bindende Absichtserklärung unterzeichnet, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Parteien verhandeln noch über einen endgültigen Vertrag. Die Gespräche sollen bis zum Ende des zweiten Quartals abgeschlossen werden. Zudem müssen die Behörden dem Deal noch zustimmen. (ert)