Die Fidelity-Gruppe hat im vergangenen Jahr ein operatives Ergebnis von 5,3 Milliarden Dollar erzielt. Das ist ein Gewinnsprung um 54 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein Rekordwert. Auch das verwaltete Vermögen legte zu, und zwar um 15 Prozent auf 2,45 Billionen Dollar. Allerdings zogen Anleger weiterhin massiv Geld aus den Fonds des Hauses ab. Die Nettomittelabflüsse bezifferten sich 2017 auf 47 Milliarden Dollar.

Der Konzern mit Hauptsitz in Boston gliedert sich in zwei separate Unternehmen, Fidelity Investments in Nordamerika und Fidelity International für den Rest der Welt. Die Gruppe ist im Besitz der Gründungsfamilie Johnson und den Top-Managern des Hauses. Detailliertere Bilanzkennzahlen veröffentlicht die Gesellschaft nicht.

Alternativen gefragt
Anleger zogen vor allem Geld aus der Palette klassischer, aktiver Publikumsfonds ab. Zuflüsse verbuchten dagegen aktive institutionelle Portfolios sowie börsengehandelte Indexfonds (ETFs). "Dies zeigt, dass die Kunden immer noch den Mehrwert von aktiven Management erkennen, aber viele interessieren sich auch für alternative Investment-Vehikel", schreibt Abigail Johnson, Vorstandschefin und Präsidentin von Fidelity, im Vorwort zu dem Jahresbericht.

Fidelity zählt neben Franklin Templeton oder zuletzt J.P. Morgan Asset Management zu den aktiven Fondsanbietern, die angesichts der Konkurrenz durch passive Produkte selbst mit der Auflage von ETFs begonnen haben. Fidelity setzt dabei auf alternative Indizes und in den USA auch auf ETFs mit aktivem Ansatz.

Neue Gebührenstruktur
Auch auf anderem Wege versucht das Haus, dem Mittelschwund zu begegnen. So kündigte die Gesellschaft an, einen Teil der Fondspalette auch mit einer erfolgsabhängigen Gebührenstruktur anzubieten. Dabei sinken die Gebühren, wenn die Portfolios nicht ihre Benchmark übertreffen. Zudem kündigte das Haus jüngst an, die Researchkosten entgegen der ursprünglichen Haltung nun doch auf die eigene Bilanz zu nehmen und nicht den Fonds anzulasten. (ert)