Als die Frankfurter Volksbank und die Taunus Sparkasse im vergangenen Herbst verkündeten, in Zukunft aus Geschäftsstellenbasis kooperieren zu wollen, sorgte das für viele Diskussionen. Ist das Modell "Volks-Sparkasse" die Lösung für eine Branche, die einerseits Kosten senken und daher reihum Filialen dichtmachen muss, andererseits aber auch nah am Kunden bleiben will? Ein Jahr nach der Vorstellung der bundesweit einmaligen Kooperation ziehen beide Geldinstitute nun erstmals Bilanz – und die fällt durchaus positiv aus.

"Unsere Kunden verstehen und schätzen die gemeinsame Anstrengung, eine attraktive regionale Infrastruktur aufrechtzuerhalten", sagt die Vorstandsvorsitzende der Frankfurter Volksbank, Eva Wunsch-Weber, der "Deutschen Presse-Agentur" (dpa). Auch ihr Amtskollege Oliver Klink von der Taunus Sparkasse hat beobachtet, dass Kunden die regionale Nähe schätzen, auch wenn sie sich "natürlich erst auf die neuen Öffnungszeiten einstellen mussten."

Die Geldinstitute besetzen die Standorte seit September 2019 abwechselnd jeweils an zwei Tagen in der Woche. 16 von 26 gemeinsamen Filialen haben die Partner bereits eröffnet, bis zum Jahresende wollen sie den Aus- und Umbau abgeschlossen haben, berichtet die "Neue Ruhr / Neue Rhein Zeitung" (NRZ) – ein Jahr früher als zunächst geplant.

Das Interesse ist groß
Laut NRZ findet das Modell "Volks-Sparkasse" immer mehr interessierte Nachahmer. In Hessen etwa folgten bereits die Sparkasse Darmstadt und die Volksbank Darmstadt-Südhessen dem Beispiel der Pioniere, in Weiden in der Oberpfalz wollen ebenfalls zwei Häuser das Konzept übernehmen.

Auch aus Bayern oder Schleswig-Holstein hätten Banken bereits Interesse bekundet. "Regelmäßig kommen Kollegen aus ganz Deutschland zu uns, um sich zu informieren und sich den Finanzpunkt vor Ort anzusehen", sagten die Partner der Zeitung. (fp)