In Deutschland gibt es erstmals mehr als 900 Fintechs. Die Direktbank Comdirect zählte in ihrer jüngsten Fintech-Studie 946 Start-ups – berichtet aber zugleich von sinkenden Wachstumsraten. "Mit 105 Gründungen in 2019 liegt die Anzahl 17 Prozent unter dem Vergleichswert aus dem Vorjahr", schreiben die Autoren. 2018 kam Deutschland auf 141 Fintech-Neugründungen.

Das sind allerdings immer noch mehr als zwei neue Fintech-Neugründungen pro Woche. "Der Innovationsdruck auf den Finanzsektor bleibt damit trotz des leicht rückläufigen Wachstums hoch", sagt Matthias Hach, Bereichsvorstand für Marketing & Digital Banking Solutions bei der Comdirect-Mutter Commerzbank.

Auswirkungen der Pandemie bleiben ungewiss
Für das laufende Jahr zählt die Bank bislang 48 Fintech-Neugründungen. Das sind fünf weniger als zum selben Zeitpunkt des Vorjahres. Die Autoren schließen daraus, dass die Gründungsdynamik weiterhin rückläufig sein könnte. Sie geben aber zu bedenken, dass gerade innovative Unternehmen oft eine Zeit lang im sogenannten Tarnkappenmodus verbleiben. Der Gang an die Öffentlichkeit wird zum Schutz vor Nachahmern häufig erst kurz vor der Produktreife gesucht. Ob und wie stark sich die Pandemie auf die Zahl der Fintech-Gründungen auswirkt, wird sich deshalb erst im Laufe des kommenden Jahres zeigen. (fp)