Der US-Asset-Manager Blackrock hat in den ersten drei Monaten dieses Jahres trotz des Markteinbruchs zum Quartalsende Mittelzuflüsse verbuchen können. Anleger vertrauten dem weltgrößten Vermögensverwalter unter dem Strich 35 Milliarden US-Dollar (32 Mrd. Euro) frisches Geld an – nach fast 400 Milliarden Dollar (366 Mrd. Euro) im Vorjahresquartal.

Die Zuflüsse sind allerdings zum großen Teil auf den Sektor "Cash Management" zurückzuführen: Das Nettomittelaufkommen dieser sehr kurzfristigen, geldmarktnahen Anlagen betrug im ersten Quartal 52,5 Milliarden Dollar (47,6 Mrd. Euro). "Investoren schichteten sehr schnell in risikolose Produkte um", so Blackrock-Chef Larry Fink. Aus Retail-Fonds flossen dagegen 1,5 Milliarden Dollar (1,4 Mrd. Euro) ab, aus institutionellen Mandaten sogar 31 Milliarden Dollar (28,4 Mrd. Euro).

iShares meldet Zuflüsse
Die ETFs der Marke iShares konnten von Anfang Januar bis Ende März unter dem Strich immerhin 13,8 Milliarden Dollar (12,6 Mrd. Euro) einsammeln. Im Vorjahresquartal hatten Anleger den iShares-Fonds allerdings mehr als zehn Mal so viel Geld anvertraut. Dennoch konnte die ETF-Sparte einen Rekord verbuchen: Nachhaltige iShares-ETFs verzeichneten zehn Milliarden US-Dollar (9,1 Mrd. Euro) Zuflüsse, so viel wie nie zuvor in einem Quartal.

"Die Investmententscheidungen, die wir als Gesellschaft in den vergangenen Jahren getroffen haben, zahlen sich weiter aus und sorgen für Wachstum", lässt sich Fink in einer Mitteilung zitieren. "Die iShares-ETFs haben sich bewährt, da Anleger im aktuellen volatilen Marktumfeld erneut stark auf Anleihen-ETFs setzen, die ihnen Preistransparenz und Liquidiät bieten.

Positiv entwickelte sich auch das Segment der illiquiden, alternativen Produkte, das die ersten drei Monate 2020 ebenfalls mit einem der besten Quartalsergebnisse der Firmengeschichte abschloss. Investoren vertrauten dem Vermögensverwalter in dieser Sparte in Summe sieben Milliarden Dollar (6,4 Mrd. Euro) an.
 
Verwaltetes Vermögen spürbar gesunken
Der Corona-Crash hinterließ auch im verwalteten Vermögen seine Spuren: Am 31. März betreute Blackrock 6,5 Billionen Dollar (6,0 Bio. Euro), 13 Prozent weniger als Ende Dezember 2019 – Mitte Januar hatte der New Yorker Fondsgigant Rekordzahlen für das Vorjahr vorgelegt (FONDS professionell ONLINE berichtete). Der Umsatz des Asset Managers lag im ersten Quartal zwar elf Prozent über dem Vorjahreszeitraum, der operative Gewinn aber nur gut halb so hoch wie in den ersten drei Monaten 2019. Der Nettogewinn betrug 806 Millionen Dollar (737 Mio. Euro), was einem Minus von 23 Prozent zum Vorjahresquartal entspricht.

An der Börse kamen die Geschäftszahlen des Asset Managers durchwachsen an. In Frankfurt lag die Blackrock-Aktie kurz nach Veröffentlichung des Quartalsberichts zunächst deutlich im Plus, rutschte dann aber ins Minus. Die Titel erholen sich gerade von einer rasanten Talfahrt. Seit ihrem Hoch Mitte Februar hatte die Blackrock-Aktie bis Mitte März an der New Yorker Börse mehr als 40 Prozent ihres Wertes verloren, seither ging es wieder deutlich nach oben. (bm/jb)