Der Fondsdaten-Spezialist Dericon zählt nunmehr 100 Sparkassen als Kunden seiner Plattform BIS.on WMS. Damit deckt die Softwareschmiede nur 15 Monate nach dem Start einen erheblichen Teil der 367 öffentlich-rechtlichen Institute ab, die der Deutsche Sparkassen- und Giroverband zum ersten Januar 2022 zählte. Die Plattform BIS.on WMS vereinfacht es den Geldhäusern, Fondsdaten von Anbietern, die nicht zum Sparkassenverbund gehören, in ihre Beratungssoftware einzupflegen. Kooperationspartner von Dericon ist die Landesbank Nord-LB.

"Unsere Technologie trifft auf eine starke Nachfrage bei Sparkassen, die bisher nur Zugang zu eingeschränkten Produktuniversen hatten und vor allem regulatorische Prozesse für Produkte abseits der Sparkassenanbieter mühsam manuell abbilden mussten", sagt Andreas Krause, Gründer und Geschäftsführer von Dericon. "Somit unterstützen wir, gemeinsam mit unserem Partner Nord-LB, auch den Geist von Mifid II, Privatkunden immer aus einer Vielzahl von Investmentprodukten verschiedener Anbieter die für ihn passenden Lösungen anbieten zu können."

In Marktlücke gestoßen
Der Sparkassenverbund setzt bei Investmentfonds vorrangig auf die Angebote des zentralen Dienstleisters Deka sowie auf Produkte ausgewählter Partner. Für Fonds von anderen Drittanbietern leistet der Verbund praktisch keine Unterstützung. Dericon und die Nord-LB stießen angesichts der großen Nachfragen unter den öffentlich-rechtlichen Instituten offensichtlich auf eine Marktlücke. Die Plattform ist in einer Basisvariante kostenlos. Für individuell zugeschnittene Dienste verlangt das Haus eine Gebühr. Zudem unterstützen mehr als 30 Fondsanbieter als Sponsoren die Plattform.

"Die Sparkassen stehen für über ein Drittel des Wertpapiergeschäfts in Deutschland", erläutert Timon Virgens, neben Krause Geschäftsführer bei Dericon. "Deshalb ist es natürlich auch für die Produktanbieter ein sehr spannendes Projekt." Zahlreiche Privatbanken sowie Volks- und Raiffeisen würden die Software bereits ebenfalls nutzen. Das Frankfurter Datenhaus will seine Plattform zudem erweitern. Details dazu wollen Krause und Virgens bald verraten. (ert)