Fondsmarkt 2020: Das sind Europas absatzstärkste Asset Manager
Anleger vertrauten der Fondsbranche 2020 europaweit mehr als eine halbe Billion Euro an, zeigt eine Refinitiv-Studie. Die Analysten verraten auch, welche Anbieter das meiste Geld einwerben konnten.
Der US-Vermögensverwalter Blackrock hat im vergangenen Jahr europaweit 132,1 Milliarden Euro mit Publikumsfonds und ETFs eingesammelt – so viel wie kein anderer Asset Manager. Das geht aus dem "European Fund Market Review: 2020" hervor, den das Analysehaus Refinitiv veröffentlicht hat.
Auf Rang zwei der absatzstärksten Fondsanbieter Europas liegt demnach J.P. Morgan Asset Management mit 57 Milliarden Euro, gefolgt von Goldman Sachs AM (30,9 Mrd. Euro) und BNP Paribas AM (29,8 Mrd. Euro). Die DWS kommt Refinitiv zufolge auf Nettomittelzuflüsse von 23,4 Milliarden Euro, was für Rang fünf reicht. Die weiteren Plätze in den Top-Ten entfallen auf Vanguard, Amundi, Morgan Stanley, HSBC und die Credit Suisse.
Gemessen am verwalteten Vermögen liegt ebenfalls Blackrock vorn – die Amerikaner verwalteten zum Stichtag Ende 2020 gut 1,1 Billionen Euro in europäischen Publikumsfonds und ETFs. Amundi kommt auf 445,2 Milliarden Euro, J.P. Morgan AM auf 405,4 Milliarden Euro. Platz vier und fünf in diesem Ranking gehen an die UBS (373,6 Mrd. Euro) und die DWS (348,7 Mrd. Euro).
Jeder zweite Euro fließt in ESG-Produkte
Insgesamt sind der europäischen Fondsbranche im vergangenen Jahr unter dem Strich 574,3 Milliarden Euro zugeflossen. Refinitv zufolge ist das der zweitbeste jemals erreichte Wert. Allerdings pumpten die Anleger stolze 268,4 Milliarden Euro in Geldmarktprodukte, die eher als kurzfristiger Parkplatz für überschüssige Mittel anzusehen sind. Aktienfonds warben netto "nur" 212,4 Milliarden Euro ein, Rentenportfolios kamen auf 129,6 Milliarden Euro.
Erstaunlich ist, dass gut die Hälfte des gesamten frischen Geldes, exakt 50,46 Prozent, auf ESG-Produkte entfällt. Betrachtet man nur die wichtigsten Fondskategorien für langfristige Investments, also Aktien-, Renten- und Mischfonds, liegt diese Quote sogar bei gut 70 Prozent, heißt es in der Studie. Trotz dieser enormen Zuflüsse stecken Nachhaltigkeitsfonds allerdings immer noch in der Nische: Ihr Anteil am verwalteten Vermögen lag Ende 2020 nur bei 15,1 Prozent. Wenn die Zuflüsse in diese Produkte derart hoch bleiben, wird diese Quote jedoch rasch steigen. (bm)
